Schwarzenbek. “In der Region kennt man die Situation nicht, dass es bei Fette Probleme gibt. Die Firma schien für die Beschäftigten auf einem anderen Planeten zu liegen. Nun hat die Krise uns alle eingeholt“, sagte LMT-Geschäftsführer Dr. Michael Heinrich gestern bei einer Pressekonferenz in Schwarzenbek.

Gemeinsam mit Fette-Geschäftsführer Olaf Müller wies er noch einmal die Kritik des Betriebsrats und einzelner Politiker zurück, das Unternehmen schöpfe die im Konjunkturpaket vorgesehenen Möglichkeiten von Kurzarbeit und Qualifizierung nicht aus.

"Wir haben eine strukturelle Krise. Der Pharmamarkt ist im Wandel, die Automobilindustrie wird weniger Werkzeuge nachfragen. In wichtigen Märkten wie Asien und Südamerika sind wir nicht genug präsent. Wir müssen uns auf unsere Stärken konzentrieren", sagte Heinrich. Im Bereich der Werkzeugtechnik ist Fette führend bei sogenannten Wälzfräsen für den Zahnradbau und bei der Gewindetechnik mit sogenannten Rollköpfen. Auf diese Stärken wolle man sich konzentrieren. "Wir haben uns jetzt mit dem Betriebsrat darauf verständigt, dass wir in Gespräche eintreten, wie der Strukturwandel vollzogen werden kann", so Heinrich. Fest stehe jedoch, dass es am Ende weniger Mitarbeiter geben werde.

Bis zum 1. August wird jedoch gar nichts passieren, da so lange Kurzarbeit beantragt ist und eine Friedensfrist gilt. Nach den Vorstellungen der Geschäftsführung soll es einen Sozialplan geben und 250 Mitarbeiter in eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft überführt werden. Sie sind dann dort Angestellte und nicht mehr bei Fette.

"Wir werden gezielt Firmen in der Umgebung anfahren und fragen, welche Qualifizierung erforderlich wäre, um unsere Leute einzustellen. Dann werden wir die Mitarbeiter gezielt nach den Bedürfnissen des Marktes fortbilden, damit sie schnell wieder einen Job finden", kündigte Heinrich an.

Am Ende werden wir weniger Mitarbeiter haben, aber deutlich stärker sein als vor der Krise. Dr. Michael Heinrich, LMT-Geschäftsführer