Schwarzenbek (cus). “Een Eichen, een Eichen“, freut sich der Läufer im orangefarbenen Trikot aus Holland und greift beherzt bei den Ei-Hälften zu:

An der Compestraße haben Stadt, der Lauftreff des TSV Schwarzenbek und Hotelier Hans Schröder einen Verpflegungsstand mit Wasser, isotonischen Getränken Gemüse und Früchten, aber auch Suppe, Kuchen, gekochte Eier, Cola, Bier und sogar Schmalzbroten bereit gestellt. Nach 51 Kilometern, die verbliebenen 53 Läufer des Transeuropa-Footrace waren am Morgen im niedersächsischen Bienenbüttel gestartet, hatten die Teilnehmer ordentlich Hunger und Durst. "Ich trinke am liebsten Cola", erklärte Horst Preisler: "Die schäumt schön und kann deshalb im Magen schnell aufgenommen werden." Der 73-Jährige ist der inoffizielle "Weltmeister der Marathonis", hat insgesamt 1561 Langläufe absolviert. Beim Europa-Lauf war er jedoch nur für einen Tag als Gastläufer dabei, begleitete wie auch die Schwarzenbeker Peter Genz und Antje Sauter die Teilnehmer auf ihrer Tagesetappe, die gestern nach 60,5 Kilometern in Trittau zu Ende ging.

Da hatten die Läufer schon mehr als 2130 Kilometern in den Füßen: Vor 31 Tagen waren 67 Sportler im italienischen Bari an den Start gegangen. Nach 64 Tagen und 4485,6 Kilometern soll das Rennen am 21. Juni im norwegischen Honningsväg am Nordkap enden. Teilnehmer sind Ultraläufer aus der ganzen Welt: Franzosen, Holländer, Italiener, Deutsche und viele Japaner. Die Japanerin Hiroko Okiyama (47) führt das neunköpfige Frauenfeld an, bei den Herren ist Rainer Koch (29) aus Bayern der Spitzenreiter.

Mit knapp zwei Stunden Rückstand auf Koch folgt mit Startnummer 6 der Amberger Werner Selch auf Rang 16. Lauftreff-Teilnehmerin Kerstin Biemann hatte am Verpflegungsstand Weizenbier für den Bayern bereitgestellt. "Beim letzten Deutschlandlauf ist sein Freund gestorben. Er hat dessen Startnummer übernommen und will sie zum Nordkap tragen", weiß Biemann.

Für die Teilnahme am Transeurope-Race haben die Teilnehmer nicht nur zwei Jahresurlaube opfern müssen, sondern mussten auch mehrere tausend Euro zahlen. Dafür werden sie von einem Tross begleitet, der die Strecke markiert und für Übernachtungsmöglichkeiten sorgt.

www.transeurope-footrace.org