Schwarzenbek (rz). Kaum noch Platz war gestern in der Kantine der Schwarzenbeker Werkstätten an der Röntgenstraße, denn viele Gäste nutzten den Tag der offenen Tür, um sich über die Arbeit der gemeinnützigen GmbH zu informieren und sich beim Mittagessen auszutauschen.

"In unserer Kantine arbeiten sieben Beschäftigte, denn bei uns essen auch einige Mitarbeiter der umliegenden Firmen", sagt Benedikt Kindermann, Leiter der Einrichtung des Lebenshilfewerkes. Die Beschäftigten betreiben außerdem die Mensa der Realschule in Wentorf, kochen täglich 80 Portionen und geben sie an die Schüler aus.

Gleich nebenan wird die Arbeit nicht in Kalorien gemessen, sondern in Aktenmetern: In der elektronischen Datenverarbeitung bringen 13 Mitarbeiter den Inhalt verstaubter Akten auf blanke CDs. Allein der Kirchenkreis Hamburg sendet jedes Jahr etwa 200 Ordner voller Formulare und Belege an die Röntgenstraße 18, die dort digitalisiert werden. "Jetzt haben wir eine interessante Anfrage vom Hamburger Staatsarchiv, sollen 56 Kilometer Akten elektronisch verarbeiten", freut sich Kindermann.

Im Bereich Verpackung und Montage verstauen 20 Beschäftigte unter anderem Elektroartikel und Süßwaren aus Betrieben der Umgebung in Kartons. Auch einen Eventservice gibt es, der Bier- und Pagodenzelte im Angebot hat. Nebenan dröhnen die Motoren, denn beim Landschafts- und Gartenbau geht es nicht nur um die Pflege von Gärten und Grünanlagen. Dort werden die Aufsitzrasenmäher auch gerne getunt und aufgepeppt für das alljährliche Mäher-Rennen in Dassendorf. Dafür bauen Andreas Böttcher und Jasper Redlefsen Messer und Mähwerk aus. Beide sind beim Rennen natürlich auch dabei. "Bei Trockenheit und Sand kommen die Soft- Rasen-Truckreifen rauf", greift Redlefsen für das Rennen tief in die Trickkiste. Wenn' s dann doch regnet, wird trotzdem gefeiert und vielleicht der hauseigene Eventservice eingespannt.

An der Röntgenstraße werden zurzeit 75 Arbeitnehmer beschäftigt. Es sind Menschen, die an schweren seelischen Krankheiten leiden. Einige von ihnen können wieder in den regulären Arbeitsmarkt wechseln. Angeboten werden Lehrgänge im Gabelstaplerfahren oder Schweißen, aber auch Rechtschreibung, Rechnen und Kunst stehen auf dem Programm. Die Einrichtung gehört zum Lebenshilfewerk Mölln-Hagenow.

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