Schwarzenbek (wb). Den Kopf zum Boden geneigt, mit traurigem Blick - einst zierte die kupferne Engelsfigur Gräber wohlhabender Bürger, heute begrüßt der historische Grab-Engel Besucher des “Neuen Friedhofs“ an der Kapelle.

Doch nicht nur Haltung und Blick der Statue geben Anlass zum Innehalten. Dem aufmerksamen Beobachter entgeht nicht, dass die Figur zugleich Symbol für Gedenken und Verfall ist.

Witterung und Zeit haben ihre Spuren an dem mehr als 100 Jahre alten Grabmal hinterlassen: Die Fingerspitzen der rechten Hand sind abgeplatzt und an den Flügeln haben sich Risse gebildet. "Das Problem ist der Gipskern im Inneren der Statue. Weil die Kupferoberfläche rissig wurde, konnte Feuchtigkeit eindringen. Dies führte dazu, dass der Gips aufquoll und die Oberfläche weiter aufsprang", erklärt Wulf Helmert, Geschäftsführer des Grabmalkunst-Unternehmens "Gustav Lange".

Um den Engel, der ursprünglich auf dem "Alten Friedhof" an der Uhlenhorst stand, vor dem weiteren Verfall zu retten, müsste der alte Gipskern durch Kunststoff ersetzt werden. Die vollständige Restaurierung des 150 Kilogramm schweren Engels würde etwa 10 000 Euro kosten - Geld, das die Friedhofsverwaltung nicht aufbringen kann. Zum "Tags des Friedhofs" sammelten Friedhofsleiter Matthias Schmieder und sein Team Spenden für den Erhalt des Engels. Auch die Firma "Gustav Lange" beteiligte sich an der Aktion: Steinmetzmeister Jörn Magens modellierte aus Sandstein eine Kopie eines der beschädigten Engelsflügel. Das Fragment wird in der Sankt-Fanziskus-Kirche ausgestellt und für die Restaurierung versteigert. "Wer die Restaurierung des historischen Grabmals unterstützen möchte, kann Geld auf das Konto 642541 bei der Kreissparkasse (BLZ 230 527 50) mit dem Betreff "Friedhofsengel 3471-58111" spenden.