Schwarzenbek. “Lernen fördern - Lehrer entlasten.“ Es klingt fast wie die Quadratur des Kreises, wie der renommierte Pädagoge und Methodentrainer Dr. Heinz Klippert aus Landau seinen Vortrag vor knapp 300 Lehrern aus dem Norden im Gymnasium Schwarzenbek überschrieben hatte.

Sein Konzept funktioniert, 220 Schulen im Bundesgebiet arbeiten bereits damit und bereiten so ihre Absolventen deutlich besser auf das Berufsleben vor, als das mit dem herkömmlichen Frontal-Unterricht möglich ist.

Klippert gilt als die Kapazität für moderne Unterrichtsmethoden, wie auch die hohe Resonanz auf die erste überregionale Fortbildungsveranstaltung in der Europaschule zeigte.

"Wir bewegen uns in einem schwierigen Spannungsfeld. Einerseits profilieren sich Schulen mit Reformen und neuen Konzepten. Andererseits fehlen oft Lehrer, Geld, moderne Ausstattung und Unterstützung von außen", sagt Dr. Thomas Brademann, Koordinator am Gymnasium Schwarzenbek. Da kommen neue Methoden wie die Lernspirale gerade recht. Denn sie kosten kein Geld und machen den Unterricht spannender und effizienter.

"Wenn ein Lehrer an der Tafel steht und etwas erzählt, ist das für die Schüler natürlich bequem. Aber sie behalten nur etwa zehn Prozent davon. Wer sich in der Gruppe selbst etwas erarbeitet, behält bis zu 90 Prozent", erläutert Klippert. Sein Konzept: Erst einmal erzählt der Lehrer etwas zu einem Thema. Die Schüler schreiben mit. Doch dann beginnt die Eigeninitiative. Es werden Dreier-Gruppen ausgelost, die untereinander Verständnisfragen klären. Dann erarbeitet jeder Schüler selbst den Inhalt und präsentiert seine Ergebnisse vor der Klasse. Dabei werden Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit und eigenverantwortliches Arbeiten trainiert. "In einer Klasse müssen mindestens drei Lehrer mitziehen, damit sich das Prinzip verfestigt. Aber wenn das ab der fünften Klasse gemacht wird, lernen die Kinder am Ende wesentlich effektiver", so Klippert.