Schwarzenbek (wb). Ein Mann, 120 bedruckte Seiten und mehr als 80 applaudierende Schüler - selten lösen Autorenlesungen bei Jugendlichen so viel Begeisterung aus wie die von Alexander Häusser gestern in der Europaschule.

Auf Einladung der Stiftung Herzogtum Lauenburg stellte der 48-jährige Hamburger anlässlich des internationalen Tages des Buches seinen Roman "Zeppelin" vor.

90 Minuten lang lauschten Schüler des zwölften und 13. Jahrgangs Häussers Lesung, die zugleich Literatur- und Geschichtsstunde war. In "Zeppelin" vereint Häusser eine Familiengeschichte und eine historische in einer Erzählung. Er schildert zum einen die Faszination, die von den ersten Luftschiffen ausging, und verfolgt auf einer zweiten und dritten Ebene, wie das Leben einer Familie durch den Bau und späteren Absturz des damals größten Zeppelins "Hindenburg" beeinflusst wird.

Mit seinem besonderen Gespür fürs Detail verknüpft er historische Gegebenheiten, die er im Archiv des Zeppelinmuseums in Friedrichshafen recherchiert hatte, und Erinnerungen ehemaliger Zeppelinbauer zu einer fiktiven Geschichte mit historischem Rahmen. Eine Mischung, die ankam: Lebendig lesend, erweckte Häusser sowohl seine Figuren als auch die Geschichte zum Leben und erntete tosenden Applaus von den Schülern.

Nach der Lesung berichtete er von den Arbeiten zu Drehbuch und Verfilmung des "Zeppelin", die 2007 in Programmkinos zu sehen war. Boris Meyn - ebenfalls Autor - moderierte die Lesung und übergab im Namen der Stiftung der Deutschfachschaft einen Büchergutschein.

Häusser war vergangenes Jahr Stipendiat im Lauenburger Künstlerhaus und machte bereits mit drei Romanen sowie Erzählungen und Drehbüchern auf sich aufmerksam.