Schwarzenbek. Mitgliederschwund und eine hohe Altersstruktur: Dieses Problem kennen fast alle Parteien. Auch die Schwarzenbeker CDU macht da keine Ausnahme. Gerade mal 64 Mitglieder hat der Ortsverband, gut die Hälfte sind im Rentenalter. Auf Kreisebene liegt der Altersdurchschnitt der Christdemokraten bei 57 Jahren.

Das will Ursula Wähling zumindest in der Europastadt ändern. Seit Mittwochabend ist die 63-Jährige neue Vorsitzende des Ortsverbandes. Das Amt hatte seit Mai 2008 Jörn Kranacher kommissarisch übernommen und schon damals gesagt, dass er keine Ambitionen auf den Job habe.

Die pensionierte Kindergartenleiterin setzt auf Polit-Nachwuchs aus der Jungen Union und auf eine konsequente Mitgliederwerbung durch Überzeugungsarbeit bei Veranstaltungen wie den Theatertouren der CDU, den kulinarischen Abenden oder Radtouren und Grillfesten. "Wir müssen die Menschen motivieren, bei uns mitzumachen", sagte sie.

Schon zuvor hatte Kranacher einen Generationenwechsel eingefordert. Er ist mit 38 Jahren der mit weitem Abstand jüngste CDU-Stadtvertreter.

Seine Nachfolgerin will aber auch die Kommunikationsstrukturen verbessern und den Mitgliedern mehr Mitsprachemöglichkeiten geben. Denn sowohl Konrad Thater als auch Hans-Georg Langhammer hatten moniert, dass nur eine Versammlung im Jahr zu wenig sei. Das soll sich künftig ändern.

Thater hatte zugleich auch das äußere Erscheinungsbild der CDU in Zusammenhang mit der Innenstadtbebauung kritisiert. "Erst so, dann wieder so, das kommt bei den Leuten nicht gut an", sagte er mit Blick auf die wechselnde Position zu Jugendtreff und Kaiserhof. "Abriss wäre ein unkorrigierbarer Fehler. Das haben wir erkannt. Wir machen nichts gegen den Willen der Bevölkerung", verteidigte Fraktionschef Hans-Jürgen Delfs den Schlingerkurs.