Schwarzenbek (eb). Auslöser war der Versuch, die zugesicherten Zuschüsse an den Heimatbund- und Geschichtsverein für die Zeitschrift “Lauenburgische Heimat“ von 7900 auf 6000 Euro zu kürzen.

Dann folgte der Rücktritt der erst vor zehn Monaten eingestellten Geschäftsführerin Karolina Lang (wir berichteten). Jetzt wächst nahezu täglich die Kritik an der Stiftung Herzogtum Lauenburg und deren Präsident Volker Pollehn.

Für Klaus Tormählen, Sprecher der Kreistagsfraktion von Bündnis90/Grüne, ist die eigenmächtige Kürzung ein Unding: "Dazu ist die Stiftung gar nicht befugt. Das kann nur der Kreistag entscheiden." Er fordert eine Neuausrichtung der Stiftung, deren Kulturarbeit transparent und politisch unabhängig sein muss. Gestern sorgte nun ausgerechnet Pollehns Parteifreund, der CDU-Kreisvorsitzende und Finanzstaatssekretär Klaus Schlie für den nächsten Paukenschlag: Er ist mit sofortiger Wirkung aus dem Stiftungsrat ausgeschieden. Seine kurze Begründung ist eine deutliche Kritik an Pollehn: "Ich habe über Jahre hinweg versucht, einen Beitrag dafür zu leisten, dass die Stiftung nach den Grundsätzen der Pluralität, im Sinne von intellektueller Vielfalt, Professionalität und einer Öffnung im Sinne der Satzung arbeitet."

Zuvor hatte der Stiftungspräsident die Kürzung noch als "ärgerliches Missverständnis" abgetan. Seit einer Mehrheitsentscheidung der CDU im Jahr 2004 verfügt die private Stiftung über 200 000 Euro öffentliche Gelder pro Jahr für die Kulturarbeit im Kreis, von der auch vier weitere Institutionen profitieren sollen.