Schwarzenbek. Es fehlen gerade einmal sieben Anmeldungen, damit die Regionalschule Nordost im Sommer an den Start gehen kann. Zumindest die Politiker im Schulverband wollen das Projekt wegen dieser Formalie nicht scheitern lassen - zumal sich die Eltern von 38 Kindern für diese Schule entschieden haben und nun schnell Gewissheit brauchen.

"Wir haben unter den Anmeldungen auch zwölf Kinder mit Realschulempfehlung und die entsprechenden Lehrer. Damit ließe sich das Konzept der Regionalschule umsetzen. Ich gehe auch fest davon aus, dass wir wenige Monate nach dem Start Rückläufer von anderen Schulen bekommen werden und damit die erforderlichen 45 neuen Schüler haben werden", sagte die kommissarische Schulleiterin Liane Maier. "Wir wollen es versuchen."

Das sehen offensichtlich die Politiker aus Schwarzenbek sowie den Umlandgemeinden ganz genauso. Zwar gab es im nichtöffentlichen Teil "lebhafte Diskussionen", wie Schulverbandsvorsteher Frank Ruppert bekannte. Letztlich bekräftigten die Politiker noch einmal einstimmig ihren Beschluss, an der Regionalschule festzuhalten.

Hinzu kommt, dass sie eine bedeutende Funktion für das Quartier mit immerhin 28 Nationen und verschiedenen sozialen Problemen hat. Ruppert will das am Freitag, wenn die Anmeldezahlen dem Schulamt in Ratzeburg gemeldet werden müssen, noch einmal in der Kreisstadt aber auch im Bildungsministerium in Kiel vortragen. Schwarzenbek wäre damit die einzige Stadt im Kreis, die alle Schultypen anbieten könnte. "Das ist ein Standortvorteil. Aber es ist auch eine wunderbare Schule. Ich hoffe sehr, dass Kiel nicht auf 45 Schülern beharren wird", sagte der Schulverbandsvorsteher.

Ob Ruppert mit seiner Einschätzung richtig liegt, wird sich wohl schon bald zeigen. "Wir machen keine Osterferien. Im Gegenteil, in den Fachabteilungen, die über die Zulassung der Schulen entscheiden, kommt momentan selten jemand vor 21 Uhr nach Hause. Im Interesse der Eltern, werden wir die Entscheidungen sehr schnell treffen", sagt Sven Runde, Sprecher im Kieler Bildungsministerium.

Einer Entscheidung will er natürlich nicht vorgreifen, aber: "Es gab bereits im vergangenen Jahr Fälle, in denen die Anmeldezahlen nicht erreicht wurden, die Notwendigkeit der Schule aber gesehen wurde. Da haben wir Ausnahmegenehmigungen mit zunächst dreijähriger Befristung erteilt. Auch so etwas ist durchaus denkbar", sagte der Pressesprecher.