Schwarzenbek (cus). Das Gymnasium an der Dr.-Brucklacher-Straße boomt: Im neuen Schuljahr werden dort mehr als 1100 Schüler unterrichtet. Jetzt hat das Kieler Bildungsministerium reagiert und der Europaschule gleich acht neue Lehrerstellen zugewiesen.

"Das ist ein enormer Zuwachs", freut sich Schulleiter Dr. Joachim Seliger. Die Zahl der Lehrkräfte wird von derzeit 65 auf mehr als 70 steigen. Wie viele neue Lehrer tatsächlich kommen, vermag Seliger nicht zu sagen: "Viele sind Teilzeitkräfte, außerdem gehen von den acht Planstellen noch zwei Lehrer ab, die aus dem Erziehungsurlaub zurückkehren." Auch ein bereits an der Schule tätiger Realschullehrer wird dank der Zuweisung jetzt offiziell versetzt. Zwei weitere Lehrer, die aus Nordrhein-Westfalen in den Norden wechselten, unterrichten bereits seit Februar an der Schule.

Für Seliger ein Glücksfall: "Orte wie Schwarzenbek oder Geesthacht gehören in Schleswig-Holstein nicht gerade zu den großen Favoriten bei Referendaren, aber es gibt doch eine ganze Reihe von Bewerbern, die auch gerne in den Hamburger Speckgürtel ziehen." Bei der Einstellungspraxis habe Schleswig-Holstein inzwischen gegenüber anderen Bundesländern, die gerne Uni-Absolventen abwerben, aufgeholt. Fakt sei jedoch, so Seliger, dass deutschlandweit die Zahl der Absolventen nicht ausreicht, um die Zahl der freien Stellen zu besetzen. Seliger: "Wenn wir zentral über Kiel keine Lehrer bekommen, können wir die Stellen auch selber ausschreiben."

Benötigt werden ebenso Lehrkräfte für "Massenfächer" wie Deutsch oder Geschichte als auch für den bilingualen Zweig mit Englisch und Erdkunde als Kombination.

Für das Schuljahr 2009/10 gibt es bereits 165 Anmeldungen - "mit steigender Tendenz", so der Schulleiter. Bei nur etwa 50 Abiturienten, die das Gymnasium zum Schuljahresende verlassen, wird die Schülerzahl deshalb auf deutlich mehr als 1100 steigen.