Breitenfelde (bm). “Das Sparmodell Schule kann so nicht funktionieren. Ohne Mitarbeit der Eltern als Vertretungslehrer würde das System zusammenbrechen.

Das jahrgangsübergreifende Lernen kann nur gelingen, wenn Personal, Material und die entsprechenden Räume bereit stehen", sagte Ellen Streitbörger, Grundschullehrerin aus Schwarzenbek, bei der Podiumsdiskussion "Ist Bildung mit Lehrermangel möglich?" in Breitenfelde.

Dieser Frage gingen 50 Elternvertreter, Lehrer und Politiker auf den Grund. Eingeladen hatten der Kreiselternbeirat für Grund- und Hauptschulen sowie Förderzentren und die Lehrergewerkschaft (GEW).

Die Veranstalter hatten den im Landtag vertretenen Parteien im Vorwege fünf Fragen zur Vorbereitung auf den Abend gestellt. Kernpunkt: Welche Konzepte gibt es gegen den Lehrermangel im nördlichsten Bundesland? Wenig Konkretes hatten indes die Politiker parat. Der CDU-Landtagsabgeordnete Niclas Herbst: "Natürlich würde ich gerne mit dem Füllhorn durch das Land ziehen. Aber auch der Landesrechnungshof sagt: Bildung ist kein Tabubereich, wenn es um Einsparungen geht. Wir müssen sehen, wie wir das Problem mit kleinen Schritten lösen." Damit konnte der Christdemokrat bei den anwesenden Eltern und Lehrern allerdings nicht punkten. "Wir wurden in den letzten Jahren quasi von der GEW zu den Reformen im Bildungssystem getrieben. Wir geben dafür immerhin 1,257 Millionen ins zuständige Ministerium. In welchen anderen Bereichen sollten wir denn streichen?", legte der SPD-Abgeordnete Peter Eichstädt angesichts der Forderung nach mehr Geld für die Bildung nach.

Burkhard Peters von den Grünen forderte einen "Bildungssoli", anstatt Geld in den Ausbau von Kläranlagen im Osten der Republik zu pumpen. Außerdem sollten seiner Ansicht nach auch geeignete schulferne Praktiker als Lehrer eingesetzt werden können. Christopher Vogt (FDP) monierte: "Der groß angekündigte Bürokratieabbau hätte Geld für Bildung frei machen können." Er erhofft sich durch den Protest der Eltern ein Umdenken in der Mittelverteilung, weil mehr Lehrer nur über die Attraktivitätssteigerung des Berufes erreicht werden könnten.