Schwarzenbek. Es ist eine einzigartige Chance für die Stadt und für die jungen Mitarbeiter: 16 junge Menschen im Alter von 18 bis 25 Jahren, die von allein auf dem Arbeitsmarkt keinen Job finden, sollen gemeinsam mit Zimmerermeister Andreas Sens den neuen Jugendtreff in Schwarzenbek-Nordost bauen.

Am Ende gibt es nur Gewinner: "Wir beschäftigen auf diese Weise junge Menschen, die keinen Job haben, und qualifizieren sie für den ersten Arbeitsmarkt. Die Lohnkosten übernimmt das Arbeitsamt, wir zahlen nur das Material. So schlagen wir mehrere Fliegen mit einer Klappe", machte Ordnungsamtsleiter Hans-Jürgen Stribrny die Vorteile des Projekts noch einmal im Bauausschuss deutlich.

Die Kosten für das in Holzbauweise errichtete Gebäude mit 160 Quadratmetern Nutzfläche werden die angepeilten 180 000 Euro keinesfalls überschreiten, sicherte Stribrny den Politikern zu. Möglicherweise werden sie sogar noch deutlich unter diesem Betrag liegen. Denn es könnte insgesamt maximal 25 000 Euro Zuschuss vom Land und vom Kreis geben, da es so eine Kooperation von Awo (Betreuung und Fortbildung), Arbeitsamt (Lohnkosten) und Stadt (Bauausführung über Andreas Sens) bislang nicht gebe.

"Natürlich können die Jugendlichen nicht alle Arbeiten ausführen. Maler- und Elektroarbeiten sowie Sanitärinstallation müssen an Firmen vergeben werden. Es haben sich aber bereits ortsansässige Betriebe gemeldet, die das kostenlos machen und auch Material spenden wollen", sagte Stribrny.

Wie berichtet, muss das alte Holzhaus an der Cesenaticostraße abgerissen und ersetzt werden. Es diente bereits als Flüchtlingsunterkunft und wurde später vom Bauhof der Stadt genutzt. Seit 1999 ist es Jugendtreff für den Nordosten der Stadt. Ein Neubau mit Fachfirmen würde nach Schätzungen der Stadt wohl 400 000 Euro kosten. Ursprünglich gab es die Idee, dass Jugendliche aus dem Quartier aufgefordert werden könnten, beim Bau mitzuhelfen. Später kam dann die Awo mit ins Boot, die den theoretischen Teil der Ausbildung übernehmen will. Schon Anfang April soll es mit den Schulungen losgehen. Die Bewerber stellt das Arbeitsamt. Sie werden alle aus Schwarzenbek und Umgebung kommen. "Sie haben keinen Schulabschluss oder andere Probleme, weshalb sie auf dem ersten Arbeitsmarkt keinen Job finden", so Stribrny.

Als Bauzeit ist ein Jahr angepeilt. Ein mehr als realistischer Wert, wie Sens findet. "Ich habe solche Projekte schon mit Jugendlichen gemacht. So lange wird es vermutlich nicht einmal dauern", sagt der Zimmerermeister. Im Anschluss an das Projekt können die Jugendlichen auf Wunsch auch über die Awo ein weiteres Jahr Qualifizierung anhängen, um so eine Ausbildung als Bauhandwerker zu bekommen.