Schwarzenbek (ag). Heute verbinden Schwarzenbeker Bürger mit Frankreich eher angenehme Vorstellungen, denken an gute Küche, Wein oder die Cote d'Azur.

Mit Aubenas, einer Kleinstadt im Departement Ardeche, die in diesem Jahr Zielort der Tour de France ist, pflegt Schwarzenbek dank einer Städtepartnerschaft sogar enge Beziehungen.

Vor zwei Jahrhunderten war dies jedoch noch anders, berichtete der Historiker Dr. Carsten Walczok während der Mitgliederversammlung des Heimatbund und Geschichtsvereins. Im Zuge der Napoleonischen Kriege zogen zwischen 1803 und 1809 rund 170 000 französische Soldaten sowie 215 000 Preußen, Schweden und Russen durch das damalige Kreisgebiet.

Von Kriegshandlungen blieb das damalige Dorf Schwarzenbek im Gegensatz zu den umliegenden Städten verschont. Dennoch waren Opfer zu beklagen: Christian Wangelin, geboren am 1. Mai 1790, und Johann Jürgen Hüttmann, geboren am 16. Mai 1791, starben als Soldaten des französischen Heeres während Napoleons Russlandfeldzug in einem Hospital in Minsk. Die beiden Namen gehören zu den wenigen Funden aus Schwarzenbek, die der Historiker bei seinen Nachforschungen entdeckt hat.

Walczok stellte seine Ergebnisse während der Mitgliederversammlung des Heimat- und Geschichtsvereins in Schröders Hotel vor. Zuvor hatte der Vorsitzende Reinhard Wiese mit der 92-jährigen Hildegard Tiedemann-Schulz und Rosemarie Lühr (66) zwei langjährige Mitglieder ausgezeichnet.