Ratzeburg (sh). Bis vor etwa fünf Jahren wurden Knicks und Bäume von Mitarbeitern der Straßenmeistereien von Hand abgenommen, seitdem kommen jedoch großkalibrige Erntemaschinen zum Einsatz.

Die Folge ist nicht nur eine drastische Verkürzung der Fällarbeiten, sondern auch - zumindest nach der Einschätzung der Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen - eine Steigerung der entnommenen Holzmenge um ein Vielfaches.

Klaus Tormählen, Kreistagsmitglied und Naturschutz-Sprecher der Grünen, sagt dazu: "Bei den Pflegearbeiten an den Rändern der Landes- und Bundesstraßen werden regelmäßig große, gesunde und schön gewachsene Bäume entfernt." Diese Bäume dienten allein dazu, in Heizwerken verbrannt zu werden. In Pauschalverträgen zwischen Straßenämtern und ausführenden Firmen würden letztere ermächtigt, Holz in beliebiger Menge herauszuholen. Da keine Bäume neu gepflanzt werden, werde eine Fortsetzung der Fällungen im bisherigen Umfang zu einer Verarmung der Landschaft und einer Minderung des Erholungswertes führen, befürchtet Tormählen. Seine Fraktion wird morgen im Kreistag einen Antrag zum Schutz der heimischen Bäume stellen. Das Gremium tagt ab 16 Uhr in derRatzeburger Gelehrtenschule, Bahnhofsallee 22.