Schwarzenbek. Die Idee ist so einfach wie genial: Jugendliche und junge Erwachsene sollen auf dem Gelände an der Verbandsschule Nordost das marode Holzhaus abreißen und unter fachlicher Anleitung von Zimmerermeister Andreas Sens, eines weiteren Handwerksmeisters und eines Sozialpädagogen einen neuen Treffpunkt errichten.

Die 15 Teilnehmer werden so für einen richtigen Job qualifiziert, den Lohn zahlt die Arge. Die Stadt bekommt auf diese Weise einen neuen Treff für schätzungsweise 170 000 Euro. Mit regulären Firmen würde es wohl das Doppelte kosten.

Otti Wiedenroth-Rösler vom Awo Bildungszentrum Hohegeest betreut die Teilnehmer und hat das Konzept mit dem treffenden Titel "Zukunft bauen - kombiniertes Modellprojekt für Arbeitsmarktintegration und Jugendsozialarbeit" überschrieben.

Nach ihren Vorstellungen sollen die Arbeiten zwölf Monate dauern und die Baustelle auch für die Bewohner - natürlich besonders für die Kinder und Jugendlichen aus dem Quartier - weitgehend frei zugänglich sein. "Das könnte wie eine Art Bauspielplatz aussehen. Die Jugendlichen sehen, wie ihr Haus wächst und identifizieren sich stärker damit. So wird es auch weniger Vandalismus geben", sagte Wiedenroth-Rösler. Die kommissarische Leiterin der Verbandsschule, Liane Meier, kündigte im Ausschuss ihre Unterstützung an. "Wir werden das Projekt fächerübergreifend im Unterricht behandeln. Wir können die Kinder im Werkraum dann auch mit Projekten zu dem Haus einbinden", sagte sie. Bei den Politikern im Ausschuss kam das Vorhaben gut an. Nur bei der CDU gab es Bedenken. Margret Jennrich reichte einen Antrag mit sieben Einzelpunkten ein, fragte nach Energie-Einsparungen, dem pädagogischen Konzept der Jugendarbeit und den Folgekosten innerhalb der nächsten 20 Jahre. Begründen wollte sie diesen aber auch auf Nachfrage von FWS-Politiker Eberhard Schröder nicht. Die anderen Fraktionen machten den Weg für das Projekt gegen die Stimmen der CDU frei.