Ratzeburg. Satte 40 Millionen Euro “neues“ Kundengeld: Das Geschäft der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg boomt.

2008 schloss das Geldinstitut mit einem Jahresüberschuss von 16,75 Millionen Euro ab. Zwei Millionen Euro davon sollen in den Kreishaushalt fließen. Ziel: Mit einer Million soll die Ansiedlung neuer Arbeitsplätze durch die Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft finanziert werden.

"Die Kreissparkasse (KSK) profitiert von der Anlage- und Kreditflucht, die viele Kunden von finanziell in Schieflage geratenen Großbanken zum seriösen regionalen Geldinstitut treibt." Das erklärte KSK-Vorstand Rainer Burghardt gestern bei der Vorstellung der Jahresbilanz in Ratzeburg. Um den Ansturm der Kunden bewältigen zu können, wurden im vergangenen Jahr bereits 60 neue Mitarbeiter eingestellt.

Von der weltweiten Wirtschaftskrise ist bei der KSK im Lauenburgischen nichts zu spüren. Lediglich die angeschlagene HSH-Nordbank, die Landesbank von Schleswig-Holstein und Hamburg, an der die KSK über den Sparkassen- und Giroverband beteiligt ist, könnte mit zu großen Verlusten die Bilanz noch beeinträchtigen. "Da erwarten wir im Laufe des Monats oder spätestens im März konkrete Zahlen", so Burghardt. Möglicherweise muss die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg Verluste der HSH übernehmen. Die Landesregierung hat jedoch bereits angekündigt, die Anteile des Sparkasse- und Giroverbandes übernehmen zu wollen, um den regionalen Geldinstituten den Rücken frei zu halten.

2008 war für die KSK eines der besten Jahre der Geschichte - trotz der weltweit schwierigen Finanzsituation. Bei den Kreditzusagen in Höhe von 265 Millionen Euro wurde ebenso ein Rekordwert erzielt wie bei den Kundeneinlagen in Höhe von 1,7 Milliarden Euro. In der Region hat die KSK mehr als 50 Prozent Marktanteil, gilt auch im Land als spitze. Als einzige Kreissparkasse landesweit hat sie ihre Eigenständig bewahrt.

Vom Erfolg des Geldinstituts profitieren nicht nur die Nutzer privater und gewerblicher Kredite, die sich um eine Finanzklemme nicht sorgen müssen, sondern auch alle anderen Menschen in der Region. Mit 500 000 Euro wurden im vergangenen Jahr kulturelle, sportliche und soziale Projekte unterstützt. "Das Sponsoring wollen wir auch fortsetzen", kündigte Burghardt an. S. 18