Schwarzenbek. Noch vor einem Monat hatten die Politiker gebangt, ob die Ostumgehung für Schwarzenbek anderen vorgezogenen Straßenbauprojekten im Zuge des Konjunkturpakets der Bundesregierung zum Opfer fallen könnte.

Schon im März soll das Planfeststellungsverfahren für das 5,4 Millionen-Euro-Projekt beginnen.

Diese Sorge scheint vom Tisch: Klaus Scholler, stellvertretender Leiter des Landesamtes Straßenbau in Lübeck, hat am Mittwochabend in Schröders Hotel bei einem Informationsabend des Bürgervereins vor 150 Zuhörern bekräftigt, dass die Planungen voll im Terminplan sind. Danach könnte theoretisch im Herbst 2010 Baubeginn für das drei Kilometer lange Stück zwischen Grabauer Straße und Möllner Straße sein.

An den Baukosten in Höhe von 5,4 Millionen Euro muss sich die Stadt nicht beteiligen, da es sich um eine Bundesstraße handelt. Am kommenden Dienstag wird Bürgermeister Frank Ruppert mit Bauamtsleiter Ralf Hinzmann zu einem der voraussichtlich letzten Abstimmungstermine in das Landesamt nach Lübeck fahren. "Wir gehen davon aus, dass das Planfeststellungsverfahren im März beginnt. So etwas dauert erfahrungsgemäß 18 Monate, dann kann es losgehen", sagte Scholler.

Die Sorge mehrerer Anwohner, dass der Ausbau der B 404 zur A 21 bald Wirklichkeit werde und zu mehr Lärm und Verkehr in Schwarzenbek führen könnte, teilt Scholler nicht. "Es gibt keine Planungen dafür. Für mich existiert die A 21 nicht", sagte er. Wenn der Ausbau überhaupt irgendwann kommt, werde die Autobahn aber nicht an der Kerntangente enden, wie einige Zuhörer befürchteten. "Das macht keinen Sinn. Autobahnen sollen ein Netz bilden. Eine Trasse müsste an Schwarzenbek vorbei auf die geplante Ortsumgehung Geesthacht und dann weite auf die A 25 führen. Aber auch dafür gibt es keinen Planungen", so Scholler weiter.

Mit einem Problem müssen die Anwohner an der B 207 (Hamburger Straße/Möllner Straße) allerdings rechnen. Die Ortsumgehung wird zwar für die Innenstadt eine Entlastung bringen, nicht aber für die stark befahrene B 207. FWS-Politiker Eberhard Schröder prognostiziert, dass mit der bald fertiggestellten Autobahn von Wismar nach Schwerin mehr Verkehr auf die A 24 kommt. "Viele Lkw-Fahrer werden die Autobahn in Talkau verlassen und über die Bundesstraße durch Schwarzenbek fahren."