Schwarzenbek (md). Perfekter könnten die Feste in diesem Jahr für die meisten Beschäftigten kaum liegen: Viele hatten über Weihnachten fünf Tage frei; und morgen geht es gleich weiter mit dem Feiern in das Jahr 2009.

Allerdings lassen es die Schwarzenbeker eher ruhig angehen, wie eine kleine Umfrage von LL-Mitarbeiterin Marina Daub ergeben hat.

Statt rauschender Ballnächte und großer Hauspartys geht es für viele im Kreis der Familie oder mit ein paar guten Freunden ins Neue Jahr.

Geknallt wird offenbar nur wenig, stattdessen verwöhnen viele Schwarzenbeker sich und ihre Gäste mit leckerem Essen. Geselligkeit und gute Gespräche stehen im Vordergrund, Partylaune, Alkohol und Böller sind Nebensache.

Ursprünglich hat das Silvesterfest alte, germanische Wurzeln. Erstmals wurde es allerdings anno 153 vor Christus von den Römern gefeiert, als der Jahresbeginn vom 1. März auf den 1. Januar vorverlegt wurde. Feuer und Lärm um Mitternacht sollten böse Geister vertreiben und das Neue Jahr begrüßen.

Zu Hause feiert Claudia Ismail-Kuczmann (24), die erst seit wenigen Tagen in der Europastadt wohnt. "Ich genieße es, wenn ich mit Menschen feiern kann, die ich lieb habe." Neben ihrem Ehemann und Sohn Elias (18 Monate) sind Mutter Sabine Kuczmann (50) und ihr Neffe aus Schwerin dabei. "Mein Mann ist Tunesier, ich werde etwas Leckeres aus seiner Heimat kochen!"

Der Postbote Stefan Vogts (41) feiert gemeinsam mit seiner Familie sowie Schwägerin und Schwager. "Ach, die letzten drei bis vier Jahre haben wir wegen der Kinder immer relativ ruhig gefeiert. Es ist aber trotzdem sehr nett, der Besuch schläft auch bei uns." Zu essen gibt es Schaschlik und Pommes. "Etwas Deftiges mögen wir lieber als Fondue oder Raclette."

Kirsten Perz (36) und Jan Militzer (20) haben sich für ihre Eltern und Geschwister etwas besonders ausgedacht: "Wir werden selbst leckere Cocktails mixen, es gibt Swimming Pool und Chi Chi." Die Rezepte hat die Schwarzenbekerin aus dem Internet. Damit die Cocktails eine gute Grundlage haben, gibt es vorher deftigen Braten und frische Salate zu essen.

Die in Russland geborene Natalia Lizenberger lebt seit mehreren Jahren in Schwarzenbek. Silvester feiert sie mit ihrer Familie Väterchen Frost. Vormittags gibt es Geschenke für die Kinder, abends wird es voll im Hause Lizenberger. "Wir feiern mit sechs anderen Familien zusammen, das ist bei uns Tradition." Dazu gibt es mit Hack gefüllte Nudelteigtaschen namens Pilimeni.

Anna-Sophie Dechow (19) wird auch erst gemeinsam mit ihren Freunden lecker kochen, danach stehen aber zwei Partys zur Auswahl. Entweder feiern sie bei einem Freund in Schwarzenbek, oder sie fahren nach Ratzeburg. "Da gibt es ein Open-Air. Auf dem Marktplatz sind viele Stände aufgebaut, man kann essen und trinken." Wenn es zu kalt wird, können die Besucher in Clubs gehen.