Schwarzenbek. Bei Familie Habenicht hing kurzzeitig “der Haussegen etwas schief“: Vor sieben Jahren hatte das Pastorenehepaar Petra und Dr. Ingo Habenicht Susanne Rautenberg-Müller als neue Leiterin der evangelischen Familienbildungsstätte eingestellt. Jetzt übernimmt die Sozialpädagogin die Familienbildungsstätte Poppenbüttel im Kirchenkreis Alt-Hamburg, wo auch Ingo Habenicht tätig ist.

Susanne Rautenberg-Müller wechselt an eine Bildungsstätte im Kirchenkreis Alt-Hamburg.

"Ich hatte mich schon gewundert, als beide bei unserem Sommerfest lange Gespräche geführt haben", verriet die Theologin schmunzelnd beim Abschied für die Familienbildungsstättenleiterin.

Am 1. Januar übernimmt Rautenberg-Müller ihre neue Aufgabe. Während die 54-Jährige mit ihren 25 Kursleitern in Schwarzenbek für ein Einzugsgebiet mit 50 000 Menschen zuständig war, das von Büchen bis Trittau und Mölln reichte, sind es in Hamburg rund 100 000 Menschen und 40 Mitarbeiter. Auch die Arbeitszeit im Teilzeitjob erhöht sich von 15 auf 25 in Hamburg. Rautenberg-Müller, deren Mann Geschäftsführer im Diakoniewerk des Kirchenkreises Alt-Hamburg ist, reizt vor allem die neue Herausforderung. "Ich habe hier viel gelernt", sagte sie bei ihrer Verabschiedung vor 50 Gästen im Kirchenzentrum St. Elisabeth.

Unter den Gästen war auch Bürgermeister Frank Ruppert, der vor sieben Jahren einen Exel-Kursus bei der Bildungsstättenleiterin besucht hatte: "Das war für mich eine so positive Erfahrung, dass ich heute gerne gekommen bin." Heiko Steiner, Geschäftsführer der Diakonie im Kreis, erinnerte an das Projekt "fit für familie", das vor fünf Jahren begann:

"Es die Geburtsstunde für etwas, das es vorher so noch nicht gegeben hat." Weil der Kreis kein Geld zur Verfügung stellte, schlossen sich die drei Familienbildungsstätten aus Schwarzenbek, Lauenburg und Ratzeburg mit dem Diakonischen Werk zusammen und starteten die bis heute erfolgreich laufenden Elternkurse im Alleingang. Neben Still- und Massagekursen für Säuglinge, die Entwicklungsbegleitungskurse PEKiP und DELFI, den beliebten Miniclub, Bastelangebote oder der Tagesmütterqualifizierung gehört auch die Familienhilfe "wellcome" zu den neuen Angeboten, die Rautenberg-Müller eingeführt hat.

Die Leiterin bezeichnet denn auch das mittlerweile 32 Seiten starke Programmheft als ihren größten Erfolg: "Wir haben das Programm ständig ausdifferenziert und den Wünschen der Eltern angepasst." Das noch bis Juli gültige Heft liegt in den kirchlichen Einrichtungen Schwarzenbeks und dem Rathaus aus.

Am 1. Januar übernimmt Sozialpädagogin Kirsten Johannßon die Leitung der evangelischen Familienbildungsstätte am Verbrüderungsring 41. Die Ratzeburgerin, die bisher in der Gerichtshilfe tätig war, wurde aus 17 Bewerberinnen ausgewählt.