Schwarzenbek. Sie sind müde, sie trinken nur noch Grünen Tee und sie sind sichtlich stolz auf ihren Erfolg. Mit hoher Wahrscheinlichkeit bekommt Schwarzenbek schon im nächsten Jahr ein chinesisches Handelszentrum sowie eine Zigarettenfabrik aus Dubai, in der 250 Arbeitsplätze entstehen könnten.

Noch muss verhandelt werden, aber die Tour nach Haimen und Dubai kann der Stadt nützen.

"Ich habe sehr kritisch hinterfragt, ob es sinnvoll war, mit einer elfköpfigen Delegation nach China zu fahren. Aber es hat sich gezeigt, dass jede Abordnung, die kleiner gewesen wäre, diese Erfolge nicht gehabt hätte. Außerdem wäre es eine Beleidigung gegenüber unseren Gastgebern gewesen", sagte Bürgervorsteher Jörn Kranacher.

Bis auf die FWS, die kein Mitglied für die Delegation gestellt hatte, waren Vertreter aller politischen Gruppierungen dabei. Deshalb sind auch Kosten von knapp 15 000 Euro entstanden. Diese hält der Planungsausschuss-Vorsitzende Hans-Joachim Delfs (CDU) angesichts der Erfolge für gut angelegt. "Ohne die gute Mischung aus Politikern, die mit dem Vertrauen ihrer Fraktionen ausgestattet waren und der Fachkompetenz aus der Verwaltung hätten wir das auch nicht hinbekommen", sagt Hartmut Hintze (FDP). Nur so sei es möglich gewesen sofort Nägel einzuschlagen, anstatt erst einmal wieder nach Hause zu fahren, um hier alles in den Fraktionen zu beraten.

Ein wichtiger Baustein für den Erfolg ist mit Sicherheit aber auch der Schwarzenbeker Hals-, Nasen-, Ohrenarzt Dr. Tian Fong Tjan gewesen. Der gebürtige Chinese hält sich gerne im Hintergrund und gab sich auch gestern bei der Pressekonferenz im Rathaus bescheiden, aber schon vor 22 Jahren ist er ein wichtiger Strippenzieher bei der Städtepartnerschaft von Kiel und Hangzhou gewesen. Der Mediziner hat in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt Medizin studiert und Tür an Tür im Studenten-Wohnheim mit dem späteren Ministerpräsidenten Uwe Barschel (CDU, *) gewohnt. So wurden beide Freunde, und Tjan war Dolmetscher und Wegbereiter für die Verhandlungen über die Städtepartnerschaft. Das war 1986. Jetzt ist er einer der Architekten der beabsichtigten Partnerschaft von Haimen und Schwarzenbek.

Eine Delegation aus China kommt im Frühjahr. Es wird auch um die Partnerschaft gehen, bei der ein Austausch in den Bereichen Bildung, Kultur, Technologie, Gesundheit und Sport angedacht ist.