Was für Generationen von Schülerinnen und Schülern ein Schrecken war, verliert dank einer besonderen Veranstaltung seinen schlechten Ruf: Mathe. Bereits zum fünften Mal nahm das Europa-Gymnasium Schwarzenbek an der langen Nacht der Mathematik teil.

Vor zehn Jahren hatte der Neumünsteraner Mathelehrer Jochen Carow die lange Mathenacht gemeinsam mit seinem Kollegen Martin Zacharias erfunden. Der Grund: Weil die Teilnehmerzahlen bei den schulischen Mathe-AGs beständig zurück gingen, mussten neue Anreize her. Keine schlechte Idee: Bei der diesjährigen Mathenacht vom Freitagabend 18 Uhr bis Sonnabendmorgen 8 Uhr nahmen landesweit mehr als 200 Schulen mit mehr als 10 000 Schülern teil.

Allein am Schwarzenbeker Gymnasium kamen 82 Schüler der verschiedenen Altersstufen mit Schlafsack und Taschenrechner ausgestattet, um sich die Nacht mit der Lösung mathematischer Aufgaben zu vertreiben.

Und die hatten es offenbar in sich, weiß Lehrerin Silke Schick, die für die Organisation der Mathe-Nacht verantwortlich war: "Die Aufgaben waren in diesem Jahr besonders schwer. Dennoch haben es alle Jahrgänge in diesem Jahr geschafft, die Aufgaben der ersten Runde zu lösen und dann in die zweite Runde des Wettbewerbs vorzustoßen. Das ist schon sehr beeindruckend."

Teilweise rechneten die Schüler bis in den frühen Morgen. Das lag einerseits an technischen Problemen, denn alle Lösungen müssen per Internet auf einen zentralen Server weiter geleitet werden. "Es waren aber auch deutlich anspruchsvollere Aufgaben als noch im letzten Jahr", gibt Zehntklässler Steffen Pehmöller zu. Trotz der schwierigen Aufgaben erfreut sich die lange Mathe-Nacht ständig steigender Beliebtheit, sagt Schick: "Es ist gar nicht schwer, die Schülerinnen und Schüler für die Teilnahme zu motivieren". Diesmal gab es sogar eine Warteliste für die lange Mathenacht.

Auf die Schüler warteten nach Klassenstufen aufgeteilte Aufgaben aus allen Bereichen der Mathematik, die mit Kopfrechnen allein nicht zu lösen sind.

Hätten Sie es gewusst? Dies ist eine Aufgabe für Schüler der fünften und sechsten Klassen: Ute und Pia fahren Rad. Während Ute 25 Kilometer pro Stunde schafft, radelt Pia mit gemächlichen 15 Stundenkilometern dem Ziel entgegen. Nach 20 Kilometern macht Ute Pause. Wie lange muss sie auf Pia warten? Weitere Aufgaben für alle Klassenstufen samt Lösungen gibt es im Internet unter www.mathenacht.de .