Geesthacht

Freibad: Kioskbetreiber erhebt Vorwürfe gegen die Stadtwerke

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Nicht nur vor dem Geesthachter Freizeitbad bildeten sich lange Schlangen (Archivbild). Auch vor dem Kiosk im Bad mussten Badegäste lange warten.

Nicht nur vor dem Geesthachter Freizeitbad bildeten sich lange Schlangen (Archivbild). Auch vor dem Kiosk im Bad mussten Badegäste lange warten.

Foto: Dirk Schulz / Dirk Schulz/BGZ

Da läuft so einiges schief im Freizeitbad Geesthacht. Gäste berichten von chaotischen Zuständen. Gastronom wurde gekündigt.

Geesthacht.  Wenn das Freizeitbad Geesthacht am Sonntag die Badesaison beendet und vorerst wieder schließt, dürfte das Fazit vieler Besucher sehr ernüchternd sein. Zudem dürfte auch der Betreiber, die Wirtschaftsbetriebe Geesthacht, nicht besonders zufrieden auf die Saison zurückblicken. Denn die Negativschlagzeilen rissen einfach nicht ab.

Es gab Kritik am Preismodell, das lange Warteschlagen zur Folge hatte, auch die Badeaufsicht sorgte für Unmut, nachdem sie eine 50-Jährige aufforderte, vorzuschwimmen, zudem kam der Kiosk offenbar nicht besonders gut bei den Badegästen an – und auch nicht bei den Stadtwerken (Wirtschaftsbetriebe Geesthacht), die dem Kioskbetreiber nach nur einer Saison gekündigt haben.

Freibad Geesthacht: Badegäste ärgern sich über lange Warteschlagen

„Schlechtes Freibad“, resümiert ein Badegast bei Facebook, der sich allgemein über das Personal im Bad beschwert und wie viele andere berichtet, dass beispielsweise an einem Sonntag nur eine Angestellte im Kiosk war. „Unmöglich, dass man jemanden dort alles allein machen lässt!!“, so seine Meinung.

Ein anderer Badegast schreibt unter den Artikel zum Aus des Kioskbetreibers: „Ganz unschuldig ist der Betreiber nicht… Wer will schon für ne Portion Pommes ne Stunde warten. Oder wenn nur eine Person da war, wurde für die Pausenzeit des Angestellten der Laden einfach mal zugemacht.“

Kioskbetreiber erhebt Vorwürfe gegen die Stadtwerke

„Wir standen schon über ne Stunde in der Schlange und mussten dann noch über eine Stunde aufs Essen warten, weil die das nicht in den Griff bekommen hatten mit der Zettelwirtschaft“, so ein weiterer Badegast und fügt hinzu: „Andere wollten nur ein Eis und standen genauso lange an...“ Das Fazit: „Alle Leute waren nur am Schimpfen, es war ein furchtbarer Tag.“

Auch der Kioskbetreiber selbst meldet sich zu Wort: „Ich war davon weder überrascht, noch stimmen die Fakten. Wie schon oft beschrieben, müssen die Abläufe sich erst mal einspielen und man muss ausprobieren, was funktioniert und was nicht.“ Dies war laut Sascha Schleßelmann jedoch unter den Umständen kaum möglich.

Die Übergabe des Kiosks sei zwei Tage vor der Eröffnung erfolgt. Zudem würden die Bauarbeiten in und an dem Gebäude immer noch nicht abgeschlossen sein, und das Tiefkühlhaus funktioniere bis heute nicht. Ferner erhebt Schleßelmann auch Vorwürfe gegen den Betreiber: „Anfragen für konstruktive Vorschläge für bessere Abläufe wurden ignoriert. Nach nicht einmal einem Monat wurde bereits mit Kündigung gedroht. Anfragen für Gespräche wurden abgelehnt. Das ist für mich keine Basis.“

Sascha Schleßelmann dankt seinen Mitarbeitern

Neben den Beschwerden über zu lange Wartezeiten vor dem Kiosk war laut Schleßelmann auch die Verschmutzung des Bads ein Kündigungsgrund. „Dass einem Gast mal irgendwo ein Pommes herunterfällt und herumliegt, können wir nicht verhindern“, sagte er auf Anfrage und sagt, dass zum Saubermachen seinen Mitarbeitern der Zugang zum Innenbereich des Schwimmbades verwehrt wurde.

„Ich hatte die Vision, eine sehr schöne und effektive Gastronomie zu etablieren. Aber das ist mit den Umständen nicht möglich“, schreibt Schleßelmann bei Facebook und dankt dabei auch seinen Mitarbeitern: „Das Personal hat getan, was es konnte und ich bin sehr dankbar, dass einige Leute bis zum Ende durchgezogen haben, obwohl der Umgang mit vielen Gästen eine Zumutung war.“

Freibad Geesthacht: Wirtschaftsbetriebe haben Kioskbetreiber mehrfach abgemahnt

Die Wirtschaftsbetriebe wollen sich zu den Vorwürfen nicht weiter äußern, um eine Diskussion nicht weiter anzuheizen, begründet der Geschäftsführer Markus Prang am Dienstag, 12. September. Vergangene Woche sagte Prang zu der Kündigung nur: „Es hatte schon mehrere Abmahnungen hinsichtlich der vereinbarten Verhaltensweise gegeben.“

Wie es in der kommenden Badesaison weitergeht, ist unklar. Fest steht, dass es für die Gastronomie eine Lösung geben muss – genauso, wie für andere Probleme. Dann bleiben den Stadtwerken Kommentare wie dieser womöglich erspart: „Es ist eine Schande, was mittlerweile dort abgeht! Egal ob Catering, am Ein- und Ausgangsbereich sowie die Preise etc.“

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