Geesthacht. Aktuell hat Sascha Franke die Eventlocation gepachtet und richtet dort Feiern aller Art aus. Jetzt droht ein Eigentümerwechsel.

Seit zwölf Jahren hat Gastronom Sascha Franke (Landhaus Tesperhude) den Dorfkrug am Dreiecksplatz in Hamwarde gepachtet. Wie lange bei ihm noch Familienfeiern, Hochzeiten oder Weihnachtsfeiern steigen werden, steht aber in den Sternen. Denn das Objekt steht zum Verkauf. Die Eigentümer, Familie Dethof aus Hamwarde, hat einen Makler engagiert, der den Dorfkrug an den Mann oder die Frau bringen soll.

Für 695.000 Euro wird „das einzigartige Gasthaus und Eventlocation“, so heißt es im Inserat, angeboten. Die mehrfach um- und angebaute frühere klassische Dorfgaststätte hat eine Fläche von knapp 527 Quadratmetern, das Grundstück ist 1088 Quadratmeter groß. Neben einem geräumigen Gastraum gibt es unter anderem einen gemütlichen Innenhof, auch eine 108 Quadratmeter große Einliegerwohnung im Dachgeschoss.

Historische Postkarte vom Dorfkrug Hamwarde (damals Gevert) aus dem Jahr 1915.
Historische Postkarte vom Dorfkrug Hamwarde (damals Gevert) aus dem Jahr 1915. © Heimatbund- und Geschichtsverein | Heimatbund- und Geschichtsverein

Dorfkrug Hamwarde wird verkauft – soll aber Gastronomie bleiben

Die Gaststätte gibt es seit über 100 Jahren. Die kolorierte Postkarte aus dem Fundus des Heimatbund und Geschichtsvereins Geesthacht wurde im Jahr 1915 abgestempelt. „Damals war es noch wie im Wilden Westen: Man konnte draußen sein Pferd vor dem Lokal anbinden“, sagt Helmut Knust, der Vorsitzende der Ortsgruppe der Heimatforscher. Und weiter: „Hamwarder sind immer zu Gevert gegangen, wie das Lokal lange hieß. Der SV Hamwarde war hier beheimatet und eine Zeit lang war auch die Poststelle hier.“

Aus Kreisen der heutigen Eigentümerfamilie ist zu hören, dass der Dorfkrug möglichst ein Lokal oder Restaurant bleiben soll. Ein möglicher Abnehmer könnte Sascha Franke sein, der aber laut eigenen Aussagen lieber Pächter bleiben würde. „Aktuell muss sich aber niemand Sorgen machen. Alle gebuchten Feiern bleiben stehen“, sagt Franke.