Geesthacht. Auf dem Menzer-Werft-Platz schießt ein Mann mit einem Gasrevolver um sich. Wie es nach Angaben der Polizei dazu kam.

Die Dienststellen der Polizeidirektion Ratzeburg erlebten zu Himmelfahrt am Donnerstag einen vergleichsweise ruhigen Arbeitstag. Große Ausnahme: Der Menzer-Werft-Platz in Geesthacht. Dort gerieten um 18.35 Uhr mehrere Gruppen feiernder Jugendliche aneinander. Der Streit eskalierte schließlich, ein 27-Jähriger feuerte eine Gaspistole ab. Das wiederum bekam dem Schützen nicht gut. Er wurde daraufhin verprügelt.

Zwei Rettungswagen, das Notarzteinsatzfahrzeug Geesthacht und drei Funkstreifenwagen rasten zur Werftstraße. Die Polizei nahm den Vorfall auf und sorgte für Ruhe. Mehrere Personen klagten über Augenreizungen. „Die genauen Hintergründe sind Gegenstand weiterführender Ermittlungen“, teilt die Polizei mit.

Diese gestalten sich ziemlich verzwickt. Auslöser der Geschehnisse war nach derzeitigen Erkenntnissen die Belästigung einer 21-jährigen Geesthachterin durch einen 27 Jahre alten Mann aus Niedersachsen. Bekannte der jungen Frau griffen ein, vertrieben den Mann und seine Begleiter.

Polizei: Hintergründe der Auseinandersetzung sind Gegenstand der Ermittlungen

Das wollte der 27-Jährige sich nicht bieten lassen. Gegen 18.30 Uhr kehrte er mit mehreren Freunden zum Menzer-Werft-Platz zurück, zog die Gaspistole und schoss damit in die Gruppe um die Geesthachterin. Sechs Personen im Alter von 18 bis 43 Jahren wurden leicht verletzt und erlitten Augenreizungen. Der 27 Jahre alte Schütze wollte sich anschließend absetzten. Das verhinderte eine bis dahin an den Vorgängen völlig unbeteiligte dritte Besuchergruppe. Der Mann wurde überwältigt, entwaffnet und dabei selbst zum Opfer von körperlicher Gewalt.

Einer seiner Begleiter wurde ebenfalls attackiert. Dabei zog dieser eine Stichwaffe, die ihm jedoch abgenommen werden konnte, bevor er Schaden anrichtete. Weitere Hintergründe der Auseinandersetzungen und Tatbeteiligungen sind derzeit noch Gegenstand der Ermittlungen durch die Kripo Geesthacht.

Einsatzleitstelle verzeichnet 15 Einsätze im Lauenburgischen

Ein weiterer Schwerpunkt für die Beamten im Kreis Herzogtum Lauenburg war am Vatertag der Lütauer See in Mölln, zeitweise bis zu 300 Menschen sollen sich hier aufgehalten haben. Die Stimmung blieb allerdings – anders als in Geesthacht – überwiegend friedlich, die Polizei spricht von einem ruhigen Verlauf. Zwei kleinere Einsätze aufgrund von Ruhestörung gab es noch im Stadtpark Bargteheide sowie am angrenzenden Schulzentrum. Wie schon in den Vorjahren hielten sich dort Personengruppen bis in den späten Abendstunden auf. Zum traditionellen Anlaufpunkt in Großensee rückten die Beamten lediglich einmal aufgrund einer Ruhestörung gegen 20 Uhr aus.

Die Einsatzleitstelle verzeichnete für den Kreis Stormarn 24 und für den Kreis Herzogtum Lauenburg 15 Einsätze. Vornehmlich ging es um Ruhestörungen (18), Streitigkeiten (8) und alkoholbedingte Ausfallerscheinungen. cl/pal