Dassendorf. Eröffnung der Skateanlage hing an seidenem Faden: Bauteil war lange unterwegs und landete dann auch noch ganz woanders.

Hindernisse hat kaum jemand gern im Weg. Anders sehen dies Skater mit Blick auf Halfpipe, Quarterpipe oder Funbox. Skater können auf der neu eingeweihten Jugendfläche in Dassendorf jetzt fünf Sprung- und Fahrelemente nutzen. Auf dem gut 1000 Quadratmeter großen Areal hinter dem Rewe-Markt können nicht nur waghalsige Tricks vollführt werden. Auf dem Basketballfeld werden Körbe geworfen und auf dem Beachvolleyballfeld wird gebaggert und gepritscht. Außerdem gibt es Reckstangen für jüngere Besucher.

Dassendorfer feiern die neue Skater-Anlage

Gefühlt war zur Eröffnung Donnerstagnachmittag das halbe Dorf auf den Beinen. Kinder und Jugendliche hatten Skateboards dabei oder Inliner unter den Füßen, andere inspizierten den Parcours mit ihren Rollern. Aber auch viele Eltern waren neugierig auf die Anlage. Ob groß oder klein, die Freude war riesig.

So wie bei Anton Bock: „Toll dass die Fläche nun endlich freigegeben ist. Wir bleiben die Osterferien zu Hause. Ich werde daher bestimmt öfter vorbeikommen“, sagt der 13-jährige Dassendorfer. Er ist in dem Jahr auf die Welt gekommen, als auch der Plan für die Anlage geboren wurde.

Zittern bis zur letzten Stunden: Bauteil war in Ahrensburg gelandet

Dass die Eröffnung Donnerstag über die Bühne gehen konnte, war für Bürgermeisterin Martina Falkenberg eine Zitterpartie bis zum Schluss. Ein wichtiges Bauteil des Skateparcours fehlte. Das Spezialteil, das wie der Rest der Anlage in Süddeutschland gefertigt wurde, war fünf Tage auf dem Postweg unterwegs.

Statt nach Dassendorf wurde das Teil zum Schluss versehentlich nach Ahrensburg geliefert. Dort wurde das Element dann „auf kurzem Dienstweg“ abgeholt, sonst hätte die lange erwartete Eröffnung noch verschoben werden müssen.

Eröffnung:  Jürgen Wirobski, Daniel Garbers, Martina Falkenberg und Monika Stüßer durchtrennen das pinkfarbene Absperrband und geben die Skater-Anlage in Dassendorf frei.
Eröffnung:  Jürgen Wirobski, Daniel Garbers, Martina Falkenberg und Monika Stüßer durchtrennen das pinkfarbene Absperrband und geben die Skater-Anlage in Dassendorf frei. © BGZ | Denise Ariaane Funke

Mittags hat die DEKRA den Parcours freigegeben

Donnerstagmittag wurde die Anlage dann von der DEKRA abgenommen. Im Vorfeld brauchte das Projekt weitaus mehr Geduld. Bereits im Jahr 2010 hatten sich Jugendliche mit der Idee einer Skateranlage an die Bürgermeisterin gewendet. „Auch wenn der Vorschlag nicht gleich umgesetzt werden konnte, die Idee wurde im Auge behalten“, berichtete die Bürgermeisterin. Als Pläne anstanden, den Rewe-Markt zu erweitern, schlug die Gemeinde zu. Sie erwarb einen Teil der Fläche.

Gemeinde gibt 150.000 Euro, Aktivregion bewilligt 100.000 Euro

Dassendorf stellte 150.000 Euro bereit. Weitere 100.000 Euro wurden aus Europamitteln beigesteuert, die die Aktivregion Sachsenwald-Elbe e.V. einwarb. 2019 begannen die Planungen. Die Gemeinde holte dazu die Jugendlichen mit ins Boot.

Den Anfang machte die Skizze von Daniel Garbers, der bereits im Jahr 2010 mit der Idee für eine Skateranlage an Falkenberg herangetreten war. Der inzwischen 26-Jährige lebt zwar nicht mehr in Dassendorf, freut sich dennoch über den späten Erfolg. „Ich wohne inzwischen in Hamburg, ich habe hier aber einen Neffen und freue mich natürlich auch für die anderen Kinder und Jugendlichen im Dorf.“

Initiator kommt aus Hamburg, um Skate-Parcours zu eröffnen

Der leidenschaftliche Skater sauste mit seinem Board als Ehrengast über die Anlage und zeigte dabei Tricks. Die wichtigsten Player des vier Jahre dauernden Projekt waren die Jugendlichen, die von Anfang an involviert waren und eng mit dem Planungsausschussvorsitzenden Jürgen Halsinger (WIR) arbeiteten.

Die Corona-Pandemie und dann noch Lieferschwierigkeiten haben die Realisierung verzögert. „Wann die Anlage ursprünglich fertig sein sollte, kann ich heute gar nicht mehr genau sagen“, gesteht Falkenberg schmunzelnd ein.

Dassendorfer Kids dürfen noch Wünsche äußern

Den Kindern und Jugendlichen bietet das Areal noch Freiraum, es nach ihren Wünschen zu gestalten. Im Sommer sollen Betonringe im Rahmen des experience Projektes der Kreisjugendarbeit mit Streetart verschönert werden. Zudem soll auch eine Street Wand installiert werden, die die jungen Dassendorfer nach ihren Wünschen gestalten können.

Außerdem können auch Wünsche und Ideen wie beispielsweise für eine Grillecke oder anderes eingebracht werden. „Sagt uns, was ihr euch wünscht, wir werden gern Geld dafür bereit stellen“, so die Bürgermeisterin während ihrer Ansprache. Ein Wunsch ist bereits erfüllt: Die Anlage ist auch im Dunkeln nutzbar. Das Areal ist mit vier Flutlichtern ausgestattet.