Geesthacht. Da der sieben Jahre alte Baum fast durchgesägt worden ist, musste er gefällt werden. Stadt hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet.

Die Geesthachter Stadtverwaltung ist so rat- wie fassungslos über eine Tat, die am vergangenen Freitag, 3. Februar, bei einer routinemäßigen Baumkontrolle entdeckt wurde. Auf Höhe der Baustelle des ehemaligen Eiscafés Venezia ist eine junge Linde angesägt worden. Ein Grund für die Nacht- und-Nebel-Aktion des unbekannten Täters liegt für niemandem auf der Hand, anders als etwa bei illegalen Baumfällungen an der Elbe, wenn dadurch die Aussicht verbessert werden soll.

„Wer sollte hier ein Interesse daran haben?“, rätselt Franko Stein vom Fachdienst Umwelt. „Das macht keinen Sinn“, urteilt Torben Heuer von der Zentralen Verwaltung. Der Stamm war zu drei Vierteln durchgesägt worden, die Linde war umfallgefährdet. Mitarbeiter der Verwaltung haben sie nun vollständig gefällt und geschreddert. Zwei Baken links und rechts sichern die Stelle, damit niemand stolpert.

Linde war im Zuge der Umgestaltung der Fußgängerstraße gepflanzt worden

Die Linde wurde im Zuge der Umgestaltung der Fußgängerzone (2016 beendet) aufwendig gepflanzt und hatte bereits eine Höhe von zirka drei Metern sowie einen Kronendurchmesser von vier Metern erreicht. Es war eine besondere Linde, die dem Pflanzkonzept des Umweltausschusses entsprach. Sie war weniger anfällig für Blattläuse, die Blätter nicht so klebrig.

Eine Neupflanzung ist mit hohen Kosten verbunden, da auch Tiefbauarbeiten notwendig sind. Die Stadtverwaltung Geesthacht hat bei der Polizei Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Wer etwas von der Aktion bemerkt hat, wird gebeten, sich auf dem Geesthachter Revier unter 04152/800 30 zu melden.

Geesthacht registriert immer mal wieder Baumfällungsserien

Indizien auf den oder die Baumsäger, die seit geraumer Zeit immer mal wieder ihr Unwesen im Geesthachter Stadtgebiet treiben, sind rein spekulativ, heißt es aus der Verwaltung. Der letzte größere Vorfall datiert aus dem Mai 2020. Da beschädigten Unbekannte in der Geesthachter Oberstadt drei Eichen im Hochzeitswald und einen Ahorn im Dialogweg.

Am Schlimmsten war es vor vier Jahren, im Februar 2019. Am Elbufer wurden elf Bäume angesägt, sie mussten gefällt werden. Bei weiteren wurde die Rinde geschält. 2018 wurden im Bereich des Parkplatzes beim Freizeitbad zwei Stileichen abgesägt, allein im Bereich Freizeitbad und Uferpark fünf Bäume gefällt, weitere Opfer fielen am Fährstieg und am Feldherrenhügel. Ob es Verbindungen zwischen allen Taten gibt, ist unklar. Verdächtige konnten bisher nicht ermittelt werden.