Geesthacht. Nach Abwägung überwiegen die Argumente gegen die Einführung einer Tabelle für Geesthacht. Für Mieter und Vermieter von Vorteil.

Auf absehbare Zeit wird es in Geesthacht keinen Mietenspiegel geben. Sowohl die SPD als auch Bündnis 90/Die Grünen, die gemeinsam eine Prüfung angeregt hatten, ob die Einführung eines Mietenspiegels vor Ort sinnvoll ist, haben Abstand von dem Projekt genommen.

Dafür gibt es mehrere Gründe: In der Verwaltung gibt es zunächst einmal keine Kapazitäten, alle zwei Jahre die Daten für einen sogenannten einfachen Mietenspiegel durch Abfrage bei Vermietern zu erstellen. Für diese vergleichsweise kostengünstige Variante sind im Norderstedter Haushalt, das sich Geesthacht als Vergleichsbeispiel angeschaut hatte, 14.500 Euro plus Personalkosten eingestellt.

Geesthacht Mietenspiegel: Geringer Nutzen steht hohem Aufwand gegenüber

Demgegenüber kostet ein qualifizierter Mietenspiegel, der nach wissenschaftlichen Gründen ebenfalls alle zwei Jahre erstellt werden muss, einen sechsstelligen Betrag. Das ist den Parteien angesichts der angespannten Haushaltslage – Geesthacht kalkuliert mit einem Defizit von knapp 12 Millionen Euro – zu teuer.

Zumal ein Mietenspiegel auch nicht zu niedrigen Mieten führt, wie ein Mitarbeiter aus der Norderstedter Verwaltung im Geesthachter Sozialausschuss berichtet hatte, sondern lediglich im Streitfall für eine Rechtssicherheit sorgt. „Für unsere Mieter wäre ein Mietenspiegel nicht von Vorteil“, war auch Petra Boockhoff vom Mieterverein Geesthacht und Umgebung überzeugt.