Geesthacht/Ratzeburg. Besonderheiten der Wahl im Wahlkreis 35: SPD in Geesthacht, Lauenburg und Schwarzenbek besser als Grüne, AfD über fünf Prozent

Die Christdemokraten und der CDU-Ministerpräsident sind der große Gewinner bei der schleswig-holsteinischen Landtagswahl. Mit 43,4 Prozent der Zweitstimmen haben sie das beste Ergebnis seit über 30 Jahren eingefahren, während die SPD mit 16 Prozent nur noch drittstärkste Kraft hinter den Grünen (18,3) ist.

Eine gänzlich andere Zusammensetzung bekäme der Kieler Landtag allerdings, wenn nur die Stimmen aus dem Geesthachter Wahllokal 15 zählen würden. Im Ortsteil Krümmel liegen CDU (27,1 Prozent), Grüne (25,6) und SPD (20,3) bei den Zweitstimmen eng beisammen. Und auch die FDP ist mit 12 Prozent deutlich besser als im Land. Allerdings: In Krümmel haben nur 134 von 268 Wahlberechtigte ihre Stimme abgegeben.

Analyse Landtagswahl: In einem Bezirk lag die SPD vor CDU

Immerhin einmal lag die SPD bei den Erststimmen hauchzart vor der CDU (34,6 zu 33,9): im Briefwahlbezirk 1 (Düne, Otto-Hahn-Gymnasium, Heuweg). Ansonsten bewegen sich Gewinne und Verluste auf Landesniveau, allerdings bleibt die SPD mit 21,2 Prozent der Zweitstimmen deutlich vor den Grünen (15,7), die allerdings ihr historisch bestes Ergebnis in Geesthacht einfuhren.

Die Wahlbeteiligung in Lauenburg (45,6 Prozent), Geesthacht (46,6) und Schwarzenbek (52,9) fiel schlechter aus als im Wahlkreis Lauenburg-Süd (54,8) und deutlich geringer aus als im Land (60,4). Weiterer Unterschied: Die AfD lag in den drei Städten über fünf Prozent: Geesthacht (5,9), Schwarzenbek (6,2), Lauenburg (7,4).

In Lauenburg schnitten die Grünen gut ab

Bei den zwölf Stimmbezirken in der Stadt Lauenburg stach das Wahllokal Elbschifffahrtsmuseum hervor: Hier erreichte der Kandidat der Grünen, Knut Suhk, 30,8 Prozent der Erststimmen noch vor Andrea Tschacher (CDU) mit 28,5 Prozent und Anika Pahlke (SPD, 18,1).

Bei den Altstadtbewohnern schnitten die Grünen bei den Zweitstimmen ebenfalls überdurchschnittlich gut ab: Mit 25,2 Prozent sind sie nur knapp hinter der CDU (30,2) und deutlich vor der SPD (15,8).

In Schwarzenbek und Lauenburg spiegelt das Ergebnis den Trend wider, allerdings liegt die SPD wie in Geesthacht jeweils vor den Grünen. In Lauenburg deutlich (21,6 zu 13,6 Prozent), in Schwarzenbek (17,9 zu 16,1 Prozent) nur knapp. In den Ämtern Hohe Elbgeest und Schwarzenbek-Land sind die Grünen stärker als die SPD.