Geesthacht
(knm).
Der Verkauf zweier städtischer Grundstücke sorgte im Finanzausschuss für Gesprächsbedarf zwischen Politik und Verwaltung. So bat die Stadt um Zustimmung, ein über 3000 Quadratmeter großes Gewerbegrundstück an der Mercatorstraße veräußern zu dürfen, gleich gegenüber der Fläche, auf der Flüchtlingscontainer entstehen werden. Außerdem soll ein Baugrundstück am Dahlemer Weg (416 Quadratmeter) versteigert werden.

Das Gewerbegrundstück befindet sich auf der ehemaligen Trasse, die für den Bau der Umgehungsstraße vorgehalten wurde. Aufgrund der Änderung des Bebauungsplans wird ein Verkauf jetzt möglich. Kämmerer Peter Wolke erklärte, dass eine Berücksichtigung dieser Fläche für den Bau von Flüchtlingsunterkünften nicht möglich sei, weil die Verhandlungen zwischen der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Kreis Herzogtum Lauenburg (WfL) und dem angrenzenden Eigentümer bereits seit Ende 2014 liefen. Der Kaufpreis beläuft sich auf 250 000 Euro.

Auf Nachfrage der SPD, was denn auf dem Grundstück entstehen solle und ob zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen würden, reagierte Wolke ungehalten: "Solche Fragen wurden hier vor 20 Jahren zuletzt gestellt." Das verärgerte nicht nur die SPD, sondern auch die Grünen: "Wir sind doch hier keine Jasager, man wird ja wohl Fragen stellen dürfen." Petra Burmeister (SPD): "Die WfL ist doch ein Dienstleister für uns und kann doch solche Informationen liefern." Dass eine Betriebserweiterung samt Parkplätzen vorgesehen ist, konnte Wolke mitteilen. Am Ende sprachen sich alle Parteien einstimmig für den Verkauf aus.

Bei dem dreieckigen Grundstück am Dahlemer Weg in Düneberg ist ein Verkauf geplant, weil es sich gut für private Wohnbebauung eignet, zum Beispiel für ein Doppelhaus. Vor allem der ungünstige Schnitt verhindere hier, laut Christoph Wieck, Fachbereichsleiter Soziales, Mobilheime oder Container für Flüchtlinge.

Das sah Kay Oelke von der Rechtsstaatlichen Liga anders. Er hatte eine eigene Zeichnung angefertigt: "Hier könnten sieben Container hinpassen", war seine Meinung. Der Politiker hat allerdings kein Stimmrecht im Ausschuss. Auch die Grünen halten eine Holzständerbauweise hier für möglich und nachhaltig. Sie stimmten deshalb gegen einen Verkauf des Grundstücks. SPD, FDP und CDU sprachen sich aber für eine Versteigerung mit einem Mindestgebot von 67 000 Euro aus.