Von Kim Nadine Müller

Geesthacht.
Unsere Stadt ist Ziel für Urlauber: 46 000 Übernachtungen konnte die Stadt im Jahr 2014 verbuchen, über ein Viertel mehr als im Vorjahr. Hotels und Gaststätten sind über Buchungsportale gut findbar, die Elbstadt wird bei Touristen immer beliebter. Doch der Tourismus-Sektor ist nur ein Teil dessen, was die Außenwirkung einer Kommune ausmacht.

"Beim Stadtmarketing geht es darum, herauszuarbeiten, dass Geesthacht ein guter Ort zum Leben und Arbeiten ist", erläuterte Anne Hartlich im Finanzausschuss. Zusammen mit Günter Schmidt, Geschäftsführer der Herzogtum Lauenburg Marketing und Service GmbH (HLMS), möchte die Tourismusmanagerin ein Stadtmarketingkonzept auf den Weg bringen. Dafür beantragte die Verwaltung, die halbe Stelle zu erhalten, die derzeit Britta Rienitz für die Organisation Stadtjubiläum innehat. Die Stelle ist bis September 2016 befristet.

"Einzelne Projekte wie die Organisation des Elbfestes, die verkaufsoffenen Sonntage oder zuletzt auch die R.SH-Challenge sind schon heute typische Marketingaufgaben, die wir übernehmen", so Hartlich. Insgesamt komme dieser Bereich aber noch zu kurz. Hartlich und Rienitz möchten zusammen mit den verschiedenen Akteuren der Stadt, etwa den Einzelhändlern, der Verwaltung und der Wirtschaftlichen Vereinigung, in Workshops erarbeiten, welche Ziele ein Stadtmarketing haben soll, welche Prioritäten es gibt und auch, was für ein Budget zur Verfügung steht. "Im zweiten Schritt gilt es, das Konzept umzusetzen", sagte Hartlich.

Ein Ziel könnte zum Beispiel sein, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Karl-Hermann Rosell (CDU) äußerte Zweifel, ob die Kompetenzen gerade für den Bereich Wirtschaftsförderung hier richtig angesiedelt seien. Günter Schmidt dazu: "Wir arbeiten eng mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WfL) zusammen, sitzen im selben Gebäude." Er verstehe Image- und Wirtschaftsförderung als Teile voneinander.

Ali Demirhan (Grüne) wunderte sich, dass es erst kürzlich vonseiten der Verwaltung noch geheißen habe, Geesthacht sei in puncto Stadtmarketing gut aufgestellt. Und Petra Burmeister (SPD) hinterfragte, ob es eine Alternative sei, Marketing direkt aus der Verwaltung heraus zu machen, statt es bei der HLMS für Personalkosten von 23 500 Euro im Jahr einzukaufen. Eine Diskussion, die Jörg Kunert (FDP) nicht verstehen konnte: "Es geht hier doch darum, eine Perspektive für jemanden zu schaffen, der sich gut in die Belange der Stadt eingearbeitet hat. Zudem ist Geesthacht nicht nur Wirtschaft, sondern viel mehr." Und dafür gelte es, Außenwerbung zu machen. Der Antrag wurde zur Beratung in die Fraktionen verwiesen.