Geesthacht
(tja).
Der Heidbergring war gestern wieder ein Mekka für alle Tuningfans aus dem norddeutschen Raum: Tausende pilgerten auf die Rennstrecke, um sich die aufgemotzten Fahrzeuge zahlreicher Enthusiasten der Szene anzusehen. Neueste Trends sind zum Beispiel matte Folienbeklebungen anstelle des glänzenden Lacks und Räder, die kaum unter die Kotflügel passen.

Was man aus einem biederen VW Bora alles machen kann, zeigte Oliver Briese. Der 24-Jährige schwärmte schon als Auszubildender von den in Tuningzeitschriften abgebildeten Volkswagen-Modellen, die im serienmäßigen Zustand eher Herren im fortgeschrittenen Alter fahren. "Mir war klar, so einen möchte ich auch", erinnerte sich der Bürokaufmann aus Demin. Und so kam es dann auch. Briese: "Als ich meinen Bora kaufte, war der normaler Standard." Davon ist die Limousine heute meilenweit entfernt.

Unter der Haube stecken zwar nur die serienmäßigen 105 Pferdestärken, doch optisch muss der VW keinen Vergleich scheuen. Briese hat ihn im Innenraum komplett farblich abgestimmt in Weiß und Braun gestaltet. Selbst die Bauteile im Motor sind unter Leder in den Farbtönen gekapselt. "Allein für die Teppicharbeiten im Innenraum habe ich 500 Stunden gebraucht, insgesamt dürften da mehr als 5000 Stunden Arbeit drinstecken", berichtet Briese. In den Sommermonaten fährt er zu den großen Tuning-Treffen, im Winter wird am Fahrzeug gearbeitet. "Die Ideen gehen mir nicht aus", sagt der Deminer.

Autos aus dem Hause Volkswagen bestimmten gestern das Bild beim Tuningday, aber auch Fahrzeuge von Opel, BMW, Ford oder Audi wurden gezeigt. Ausländische Marken waren deutlich in der Unterzahl. Im Rahmenprogramm das sexy Car-Wash mit leicht bekleideten Frauen, wer wollte, konnte schleudernd durch Kurven driften, und leistungsbegeisterte Autobesitzer lieferten sich auf der langen Geraden Sprintrennen.