Von Timo Jann

Geesthacht.
Mit einer eigenen Idee für den Neubau des Vereinsheimes überraschte die Segler-Vereinigung Geesthacht (SVG) die Politiker im Planungsausschuss und die Bauverwaltung. Hintergrund: Die SVG befindet sich mit ihrem Vereinsheim, dem Bootslager und zwei Hallen mitten im Entwicklungsgebiet für die seit Jahren ins Stocken geratene Hafencity. "Bisher wurden wir immer nur überplant und nicht beteiligt. Jetzt haben wir eine eigene Vision", erklärte der SVG-Vorsitzende Hauke Haberlandt.

Diese Vision sieht vor, dass die SVG sich ein neues Vereinsheim mit einer Bootshalle für die Jugendlichen baut. In dem Gebäude könnten außerdem eine Gastronomie und Gästezimmer untergebracht werden. Auch einen Namen hat Haberlandt schon entwickelt - "Schiffbar". Etwa 1,6 Millionen Euro müssten für das Bauprojekt nach einer ersten Kostenschätzung investiert werden.

Nötig wird ein Umzug der Segler in einigen Jahren, wenn sich die Hafencity weiter gen Westen entwickeln sollte. Allerdings stockt die Bebauung bereits auf den ersten Flächen im Osten. Der SVG gehören die Immobilien auf dem Gelände, das der Verein von der Stadt gepachtet hat. Haberlandt meint, die Stadt könnte das Grundstück in eine gemeinsam mit der SVG und eventuell anderen Partnern zu gründende gemeinnützige Gesellschaft einbringen. Die Einnahmen aus der Zimmervermietung und der Gastronomie könnten dazu genutzt werden, den Kredit abzuzahlen.

"Eine fantastische Idee", lobte Karsten Steffen (CDU). Und auch Thomas Markwart (CDU) zeigte sich erfreut über diese Initiative: "So gab es das bei der Hafencity ja bisher noch nicht." Gerhard Boll (Grüne) nennt es "schön, wenn in der Hafencity auch Boote liegen", aus diesem Grund sollte man die SVG unbedingt am Standort halten.

Bauamtsleiter Peter Junge nutzte die Gelegenheit, die weiteren Pläne zur Entwicklung der Uferpromenade vorzustellen. Nachdem ursprünglich eine moderne Promenade mit Spundwand und Flaniermeile vorgesehen war, die aber schon in einen schlichten Weg umgewandelt wurde, soll dieser einfache Stil fortgesetzt werden. Treppen und Rampen sollen von dem zwischen 6,70 und 7,50 Meter hoch gelegenen Uferweg zur auf 8,70 Meter gelegenen Bebauung führen. An einer zentralen Stelle soll das Heim der SVG mit der nötigen Infrastruktur wie Kranplatz, Fläche für Transportfahrzeuge und Slipanlage angelegt werden.

Junge schätzt die Baukosten für den ersten Abschnitt von der Hafenschänke bis zur Hallenstraße auf zwei Millionen Euro, für den weiteren Verlauf seien noch einmal eine Million Euro nötig. "Die Frage ist, wie wir die privaten Eigentümer der für die Bebauung vorgesehenen Flächen an diesen Kosten beteiligen, die profitieren ja von der Idee der Hafencity und dem Grundstücksverkauf."