Geesthacht
(jhs).
Über die Stationen Köln, München und das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf zog es Professor Ralf Köster ans Johanniter-Krankenhaus. Seit 2011 ist der 51-Jährige am Runden Berg Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin. So ein Format wie das "Project Medi-Scene" am Sonnabend hat der Mediziner noch nicht erlebt. Was er zur musikalisch-medizinischen Informationsbörse denkt und beiträgt, sagt Köster im bz/LL-Interview:

Herr Köster, was halten Sie als Präventionsexperte von dem Konzept hinter "Project Medi-Scene"?

Ralf Köster:

Finde ich klasse. Manche Veranstaltungen zu diesem Thema sind ja recht trocken und theoretisch. "Project Medi-Scene" ist deshalb gut, weil es mit Theater und Musik neues Leben ins Thema "Prävention" bringt.

Welche Funktion übernehmen Sie an diesem Nachmittag?

Ich werde ein paar einleitende Worte sagen. Nach der Aufführung wird es für die Besucher die Möglichkeit geben, sich bei mehreren Ärzten des Krankenhauses und mehreren Ausstellern zur Prävention zu informieren.

Bräuchte es mehr solcher "Projects Medi-Scene", die spielerisch-seriös mit einem ernsten Thema umgehen?

Ich glaube, dass man mit solchen Formaten eine Klientel erreicht, die sonst nicht unbedingt zu Fortbildungsveranstaltungen kommt.

Sie sind Herzspezialist. Welche Einflussfaktoren unserer Wohlstandsgesellschaft erschweren Prävention?

Grundsätzlich ist es die generelle Verfügbarkeit von angenehmen Lebensmittel. Die Herausforderung ist, dass man nicht zu viel "Falsches" isst, Sachen, die zu viel Zucker und Fett beinhalten. Weitere erschwerende Faktoren, die auch mit der Ernährung zusammenhängen, sind Bluthochdruck, Übergewicht und Rauchen. Hinzu kommt mangelnde Bewegung. Unsere Gesellschaft hat sich ja mittlerweile an Bürojobs gewöhnt.

Ihr ultimativer Präventionstipp, um Gefäß- und Herzkrankheiten vorzubeugen?

Man sollte sich auf die genannten Risikofaktoren besinnen, aber realistisch an die Sache herangehen. Es gibt ja viele, die eine kurze Zeit ganz Extremes machen, das aber nicht durchhalten. Hier gilt es, ein realistisches Maß zu finden. Sonst hat man nach ein paar Monaten einen Jojo-Effekt.