Von Timo Jann

Geesthacht.
Die gute Nachricht: Einen milden Winter vorausgesetzt, werden die Bauarbeiten in der Fußgängerzone wohl früher fertig als bisher gedacht. Die schlechte: Es wird ziemlich sicher drei bis vier Prozent - etwa 150 000 Euro - teurer als kalkuliert. Geld, das Anlieger und Steuerzahler aufbringen müssen.

Bauingenieur Sascha Neitzel vom beauftragten Planungsbüro und Bauamtsleiter Peter Junge stellten dem Bauausschuss jetzt die aktuelle Situation bei der Umgestaltung der Fußgängerzone vor.

Neitzel berichtete, dass die Bauabschnitte 1 bis 3, vom Berliner Eck bis zur Bohnenstraße, nahezu fertiggestellt seien. Nur an einigen Baumeinfassungen, an denen es Probleme mit den Baumwurzeln gibt, seien noch Arbeiten nötig. In den Bauabschnitten 4 und 5 wurden die Pflasterungen begonnen, im Abschnitt 6 (bis an die Nelkenstraße) laufen noch die Tiefbauarbeiten für erforderliche Anschlussleitungen. 2016 sollen die Bauabschnitte 7 bis 9 von Fries bis Wulkow angegangen werden.

Neitzel: "Mit dem Pflastern kommen wir jetzt schneller voran als gedacht, die Kinderkrankheiten haben wir überwunden." Deshalb wurde die Sanierung der Bohnenstraße vorgezogen. Sie soll am Montag beginnen, zwei Monate dauern. Dazu ist eine Vollsperrung erforderlich.

"Im Idealfall haben wir während der Pause um Weihnachten von Fries bis zum Schillerplatz altes Pflaster liegen und in die andere Richtung nur eine kleine Lücke, die noch nicht mit neuem Pflaster belegt ist", sagte Junge. Bis Mitte November soll die Firma pflastern und die Baustelle dann für ein störungsfreies Weihnachtsgeschäft räumen. "Bis in den Januar soll es dann keine Bautätigkeiten geben, aber wenn es das Wetter zulässt, wollen wir früh wieder starten", sagte Neitzel.

Er geht davon aus, dass im Boden keine bösen Überraschungen mehr stecken. Dadurch sind auch die von Neitzel prognostizierten Mehrkosten begründet - wobei die geringer ins Gewicht fallen, als sie müssten, denn gegenüber der Planung gab es in der Ausschreibung auch günstigere Positionen.

Kritik am Vorgehen der Verwaltung kam während der Sitzung von Andreas Köppe (Grünen). Obwohl in der nicht öffentlich tagenden Lenkungsgruppe viele Details abgesprochen worden waren, hat die Verwaltungsspitze in Absprache mit dem Planungsbüro und der Baufirma Dinge anders realisiert. Junge begründete das damit, dass man sich anhand der Praxis orientiert habe. Köppe: "Ich weiß nicht, warum wir dann noch eine Lenkungsgruppe haben." Das Buswartehäuschen führte er als Beispiel an. "Wir wollten es dicht haben, aber jetzt ist es so, dass man bei Regen und Wind darin nass wird." Auch Baumscheiben und Fahrradbügel wurden anders ausgeführt als verabredet.