Von Timo Jann

Seit Jahrzehnten fahre ich mit dem Fahrrad aus der Oberstadt zur Elbe. Schon als Kind war das ein von mir oft genutzter Weg. Ich glaube nicht, dass mir ein 400 000 Euro teurer, nur mit weißen Linien auf der Straße markierter Radfahrschutzstreifen plötzlich mehr Sicherheit gibt. In meinen Augen ist der Vorschlag aus dem Bauamt nur blanker Aktionismus. Man will auf Krampf endlich ein Zeichen setzen, dass diese Stadt etwas für Radfahrer tut.

Das viele Geld wäre für andere kleine Bausteine zugunsten einer Verbesserung des Radverkehrs sicher weitaus besser ausgegeben. Noch immer stößt man sich seine Felgen, wenn man an schlecht abgesenkten Bordsteinen Einmündungen quert. Oder man muss Slalom fahren, weil Ampelmasten mittig auf Radwegen stehen.

Es gibt viel zu tun, was deutlich dringender erscheint, als 400 000 Euro für den trotz aller Maßnahmen nur zweitklassigen Oberstadt-Freibad-Radweg auszugeben.