Geesthacht
(eb).
Bei einer Auseinandersetzung auf dem Sky-Parkdeck an der Norderstraße hat ein 26 Jahre alter Mann lebensgefährliche Verletzungen durch mehrere Messerstiche in Brust und Bauch erlitten. Um sein Leben zu retten, musste er im Boberger Unfallkrankenhaus notoperiert werden. Er soll noch nicht außer Gefahr sein. Die Mutter des 26-Jährigen brach nach der Information über den Vorfall zusammen und wurde in der Psychiatrie des Johanniter-Krankenhauses betreut.

Zeugen hatten gegen 21.40 Uhr am Freitagabend die Polizei gerufen, nachdem sie den regungslosen Mann neben seinem Auto in einer großen Blutlache entdeckt hatten. Notarzt Dr. Florentin Stachow und sein Rettungsteam versorgten den Mann zunächst längere Zeit vor Ort, ehe er ins Krankenhaus transportiert werden konnte.

Polizisten sperrten den Tatort auf dem Parkdeck ab und forderten die Spurensicherung und Kriminaltechniker aus Lübeck an. Feuerwehrleute unterstützten bei den Arbeiten der Mordkommission. Am Boden stellten die Polizisten eine krümelige, gelbe Substanz sicher, bei der es sich dem ersten Anschein nach um Drogen handeln könnte. Das Parkdeck war nach Ladenschluss in der Sky-Passage wie leergefegt, direkte Zeugen der Auseinandersetzung gibt es nicht.

Die Polizei nahm noch am Abend einen 22-Jährigen vorläufig in Gewahrsam, der angab, auf den 26-Jährigen eingestochen zu haben. "Der Tatverdächtige hat sich unmittelbar nach der Tat der Polizei gestellt. Im Rahmen seiner Vernehmung schilderte er nachvollziehbar einen Angriff des ihm körperlich deutlich überlegenen Opfers", erklärte Polizeisprecher Stefan Muhtz. Demnach hätte er in Notwehr gehandelt. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Lübeck wurde der Tatverdächtige aus dem Polizeigewahrsam entlassen. Es wird dennoch wegen eines versuchten Tötungsdelikts ermittelt. Muhtz: "Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und der Mordkommission dauern an."