Geesthacht/Kollow (gak). Immer mehr Menschen achten darauf, woher ihre Lebensmittel kommen. Deshalb sind regionale Produkte aus umweltbewusster Haltung im Trend.

Geesthacht/Kollow (gak). Immer mehr Menschen achten darauf, woher ihre Lebensmittel kommen. Deshalb sind regionale Produkte aus umweltbewusster Haltung im Trend.

Die Rindergilde Geesthacht hat dies schon vor 27 Jahren entdeckt. Inzwischen sind es 160 Mitglieder, davon viele junge Familien, die aktiv mitarbeiten - Zahlen steigend. "Die aktiven Mitglieder arbeiten an ein bis zwei Tagen im Jahr und leisten zusätzlich eine Woche Weidedienst", sagt Uwe Kiesewein (74), Erster Vorsitzender. Das bedeutet tägliche Kontrolle der Weiden und Wasserstelle sowie das Zählen der Rinder.

30 Euro kostet die Mitgliedschaft in der Gilde. Im Herbst werden etwa 17 Tiere auf dem Erdmannshof in Krukow geschlachtet, deren Fleisch die Mitglieder erhalten. 22 Muttertiere mit 22 Kälbern gehören zurzeit zur Herde. Die Rindergilde züchtet die Rasse Deutsch Angus.

Kiesewein realisierte vor 27 Jahren das Projekt Rindergilde mit hohem Anspruch. "Von uns werden 40 Hektar gepachtete Ackerflächen extensiv bewirtschaftet, nur zwei bis drei Tiere pro Hektar weiden auf dem Grünland", berichtet er. Gemäht werde erst, wenn die Wiesenvögel ihren Nachwuchs großgezogen haben.

Unterstützung bekommt die Rindergilde von Demeter-Landwirt Erdmann Voß (53). So ist auch das Auswechseln von Eichenweidepfählen problemlos zu bewältigen. Das neueste Vorzeigeprojekt ist der Unterstand für etwa zehn Tiere sowie eine neue Fanganlage. "Einmal im Jahr müssen wir den Tieren Blut abnehmen, das wird mit dieser Anlage erleichtert", erklärt Voß.

Das Dach des Unterstandes mit einem Investitionsvolumen von 25 000 Euro ist begrünt, daneben steht ein Storchennest, das bislang noch nicht angenommen wurde. "Alles erbaut im Mai dieses Jahres, dank eines großzügigen Spenders." Fürs nächste Jahr hat sich die Rindergilde ein Brunnenprojekt vorgenommen. "Gebohrt wird in etwa fünf bis sechs Meter Tiefe. Tränke und Pumpe werden mit einer Solaranlage betrieben", so Uwe Kiesewein.

Neue Mitglieder sind willkommen. Auf dem Weidefest im Herbst können diese sich bei einer ausführlichen naturkundlichen Führung informieren. "Für Interessierte mache ich auch gern Privatführungen", bietet Uwe Kiesewein an.

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