Geesthacht
(tja).
Zum 19. Mal wird in diesem Jahr europaweit die Nacht der Fledermäuse gefeiert - auch in Geesthacht. Zu Sonnabend, 29. August, um 20 Uhr lädt der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) zum Spaziergang durch das Naturschutzgebiet Hohes Elbufer ein. Treffpunkt ist der Campingplatz am Strandweg in Tesperhude. Mausohr, Hufeisennase oder Abendsegler lieben die Dunkelheit. Sie sind die Stars der 19. Europäischen Fledermausnacht, die der Nabu mit seinen Gästen ansehen und auch anhören will.

"Bereits in der Dämmerung werden wir den Großen Abendsegler über dem Tesperhuder Wald beim Jagen beobachten können", berichtet Roland Doerffer vom Nabu. Später können die Teilnehmer noch die Wasserfledermäuse beobachten. Der Fledermausexperte Herbert Bahr wird mit einem speziellen Detektor die Ultraschalllaute der Tiere hörbar machen. Bei gutem Wetter soll es ein Open-Air-Kino mit einem Film über Flughunde geben. Die Wanderung durch den Wald ist auch für Kinder ein Erlebnis.

"Auch wenn die Akzeptanz der Fledermäuse in der Öffentlichkeit Fortschritte gemacht hat und die Zahl der Menschen, die sich für ihren Schutz engagieren, stetig wächst, gibt es noch viel zu tun", erklärt Bahr. Vom Nabu werden seit Jahren spezielle Fledermauskästen aufgehängt und gepflegt, die als Wochenstube und zur Überwinterung dienen. Nahezu 100 Tiere hängen allein im Tesperhuder Wald. Auch Bunkerruinen auf dem Gelände des Helmholtz-Zentrums werden von ihnen als Winterquartier genutzt.

Alle Fledermausarten stehen auf der sogenannten Roten Liste der gefährdeten Arten, herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. "Die Gründe dafür reichen von chemischer Behandlung der Dachstühle über die Verluste an Höhlenbäumen bis hin zur Störung der Winterquartiere", sagt Doerffer. Das größte Problem sei jedoch der Mangel an Nahrung durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln oder anderen Chemikalien in der Landwirtschaft. "Hinzugekommen sind Windenergieanlagen, die von den Fledermäusen per Ultraschall schlecht zu orten sind."

Die Fledermausnacht soll Kenntnisse über Lebensräume und Verhaltensweisen der Tiere vermitteln und Berührungsängste abbauen, um einen besseren Schutz für die "kleinen Vampire" zu gewährleisten.