Von Timo Jann

Geesthacht.
Mehr als 200 Radrennfahrer waren am Wochenende beim zweiten Geesthachter "Rad Race" auf dem Heidbergring am Start. Wo zu Beginn seiner Rennsportkarriere schon Michael Schumacher im Kart über die Piste raste, strampelten sich jetzt die Radfahrer ab. "Das sind 60 Anmeldungen mehr als im Vorjahr", freute sich Taha Sonnenschein vom Organisationsteam. Hinter "Rad Race" steckt eine Gesellschaft aus Münster, die dieses Sportspektakel bundesweit organisiert. Am kommenden Sonnabend ab 17 Uhr etwa in Hamburgs Mönckebergstraße.

Auf dem 850 Meter langen Heidbergring ging es im Modus "Last Man Standing" immer im Kreis. "Ein normales Radrennen ist ja für Zuschauer extrem langweilig. Da rauschen die Fahrer einmal an einem vorbei und das war es dann. Außerdem wird da viel taktiert. Bei uns kommt es darauf an, sich in jeder Runde durchzusetzen, denn immer der letzte Fahrer je Runde scheidet aus, die vier stärksten Fahrer kommen am Ende in den nächsten Lauf", erklärt Sonnenschein. Und so schenkten sich die 200 Sportler in den verschiedenen Klassen auf der Rennstrecke nichts. Folge: Spektakuläre Stürze, die ohne schlimme Verletzungen abliefen. Vor allem in der steilen 180-Grad-Kehre kurz vor der langen Geraden verloren immer wieder Fahrer die Kontrolle über ihre Fahrräder. Sie nahmen die Kurve zu sehr in Seitenlagen und rutschten weg. Andere Fahrer rasten beim Ausweichen in die Bande und überschlugen sich. Retter des DRK kümmerten sich um Blessuren. Mit ihren Kursen, die "schnell und radikal" seien, wirbt "Rad Race" für die Serie - und erfährt großen Zuspruch. Die mehr als 200 Frauen und Männer kamen aus ganz Deutschland, aber auch aus Italien, Frankreich und Spanien nach Geesthacht.

"Der Modus beim 'Last Man Standing' ist reizvoll, denn man braucht ausdauernde Beine und muss eigentlich immer Vollgas geben, um an der Spitze dabei zu sein", sagt André Mundt aus Neumünster. Er hat sich für 3000 Euro ein Crossrad speziell für die Radrennen von "Rad Race" umgebaut. 7,5 Kilo wiegt sein Rad, bei dem er auf Bremsen verzichtet.

"Es ist klasse, dass wir hier von der Stadt die Genehmigung bekommen haben, auch bis Mitternacht fahren zu können. Solche Nachtrennen sind sehr selten", sagte Sonnenschein. Mit großen Leuchtballons war die Rennstrecke bei Dunkelheit ausgeleuchtet. Viele Fahrer nutzten die Waldrandlage, um zu zelten.

Letztlich sicherten sich Sebi Körber (fixed, ohne Bremsen), Justin Rudolph (open) und Jane Drage (Damen) in den Klassen die ersten Plätze.