Von Timo Jann

Geesthacht.
Matthias Seyfert vom Büro 1 ZT GmbH in Linz wird mit seinem Entwurf dazu beitragen, dass die ehemalige Realschule am Dösselbuschberg und die frühere Grund- und Hauptschule am Schulweg künftig tatsächlich zur Bertha-von-Suttner-Schule zusammenwachsen: 2016 soll nach einem Entwurf des Architekten ein neuer Baukörper entstehen, der die ehemals eigenständigen Schulstandorte verbinden wird. Der Österreicher stellte den Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung sein Konzept nun persönlich vor. Interessierte können sich in der Sporthalle am Dösselbuschberg alle 55 Arbeiten des internationalen Architektenwettbewerbs, den die Stadt ausgeschrieben hatte, ansehen.

"Wir haben einen Gang zugrunde gelegt, über den beide Gebäude trotz eines Höhenunterschieds im Gelände von sieben Metern miteinander verbunden werden können", erläutert Seyfert. Treppen, Aufzüge und Rampen sorgen für die nötige Barrierefreiheit und die innere Erschließung. Damit interpretierte Seyfert den Wunsch der Schule nach einer Zusammenführung laut Jury am besten. Er schuf einen verbindenden Baukörper. Nur zwei der 55 Entwürfe hatten dieses Konzept als Grundlage. Andere Architekten entwarfen architektonisch imposante Gebäude, verstanden aber die Grundaufgabe des Wettbewerbs nicht ganz. Dabei gab der Begriff "Spange" gut vor, was die Stadt wollte: Nicht nur vier Klassenräume und ein Gruppenraum sowie Räume für die Schulverwaltung waren gefordert, sondern auch ein Konzept, wie die noch immer getrennten Schulen miteinander verbunden werden können.

Mit dem international ausgeschriebenen Wettbewerb ging die Stadt einen Weg, der ihr ein breites Spektrum an Kreativität lieferte. Lohn der Mühen: 20 000 Euro Preisgeld, davon die Hälfte und den Planungsauftrag für den Sieger, 6000 Euro gingen an den Zweitplatzierten, einen Architekten aus Rotterdam, und 4000 Euro gab es für den dritten Platz. Den belegt ein Architekturbüro aus Leipzig. Matthias Seyfert kündigte an, sich ein Partnerbüro in Hamburg zu suchen. Der Weg aus Österreich sei zu weit, um so einen Bau effektiv begleiten zu können.

Der Entwurf von Seyfert sieht vor, an den südlichen Flügel der Realschule anzudocken und den heruntergekommenen Fachraumtrakt der Oberstadtschule durch einen Neubau zu ersetzen und diesen dann an die eigentliche "Spange" anzuschließen. "Wir haben ein großes Vordach entworfen, das wir durchstanzen wollen, durch diese Löcher können dann Bäume wachsen", sagte Seyfert bei der Vorstellung seiner Arbeit. "Mit dem weit austragenden Dach soll die Bertha-von-Suttner-Schule ein neues Gesicht bekommen", sagte er. Der Haupteingang soll auch dort entstehen. Durch den Neubau soll der 1972 errichtete "Kubus" ersetzt werden, für den es keine kostengünstige Sanierungsmöglichkeit mehr gibt.

"Der Neubau ist ein positives Signal für die Schule", sagte Maren Marquardt, Geesthachts Erste Stadträtin. Sie lobte, dass Schule, Politik und Verwaltung an einem Strang gezogen hätten. Einen besonderen Dank richtete sie an Gabriele Maria Plaßmann, Birgit Riepenau und Frank Westphal vom Fachdienst Immobilien der Stadt, die den Wettbewerb betreut hatten.

Die Ausstellung mit den Entwürfen ist bis zum 21. August außer mittwochs jeweils von 10 bis 12 und 14 bis 16 Uhr zu sehen. Am Sonntag ist die Schau von 11 bis 13 Uhr geöffnet.