Geesthacht
(gb).
Noch mehr Vielfalt, noch besserer Programm-Mix, noch kurzweiliger und abwechslungsreicher - das war das sechste Rockbi-Festival auf dem Menzer-Werft-Platz. An zwei Tagen rockten 15 Bands. Fast stündlich wechselten die Genres zwischen Alternative, Pop, Hip-Soul, Indie-, Schmuse- und Hardrock. Auch dieses Mal war der Eintritt frei.

"Liebhaber der gesunden, von Hand gemachten Rockmusik, die sich das entgehen ließen, sind selber schuld", meinte eine Hamburgerin. Sie bedauerte, dass am Sonnabendnachmittag nur eine kleine Zuhörerschar den Deutschrockern von Fräulein Müller zuhörte.

"Full House"-Stimmung herrschte dagegen an den beiden Abenden: Am Freitag rockten zum Ausklang die Wacken-Veteranen 5th Avenue Hamburg, rund 1000 begeisterte Zuhörer feierten mit. Zuvor sorgte die Gruppe Qunstwerk aus Ulm mit Hip-Soul für Begeisterung.

Noch besser war die Stimmung am Sonnabend, als gegen 20 Uhr die Band Schwimmer mit Deutschrock den Besuchern einheizte. Weiter ging es mit der Formation Audiokind. Deren Frontfrau Karin Meier überzeugte als Rockröhre, feurig und wummernd von den Band-Gitarristen umhüllt. Mit Hardrock und Lautstärke am Limit sorgte die Lüneburger Band Exzess für einen fulminanten Ausklang von Rockbi.

An beiden Abenden fiel auf, dass nicht nur Rockfans, sondern zahlreiche Geesthachter das Festival zum Treffpunkt gemacht hatten. "Wir haben wahnsinnig viel positives Feedback bekommen", sagte Organisatorin Jessica Schöpf. Einige Besucher fragten sich allerdings, ob die Stadt mit zweierlei Maß messe. Rockfan Fabian: "Hier muss gegen Mitternacht Schluss sein, sonst wird angeblich der Strom abgeschaltet. Doch wenn ein Geesthachter Gastronom und DJ Partys schmeißt, geht es bis 2 oder 3 Uhr nachts, und keiner regt sich darüber auf."

Sogar Hamburger Rockmusik-Produzenten waren gekommen. "Sie haben uns zum Weitermachen angespornt und Zusammenarbeit angeboten", erzählte Schöpf. Im vergangenen Jahr hatten sich die Organisatoren verspekuliert, als das Festival über drei Tage ging. Die Besucherzahlen seien dieses Mal auch nur am Abend zufriedenstellend gewesen. Jessica Schöpf versprach: "Zur 800-Jahr-Feier wird Geesthacht erstklassig gerockt."