Geesthacht
(knm).
Das Herz gilt als Motor des Menschen, die Herzklappen können folglich mit Ventilen verglichen werden, die einen Rückstrom des Blutes in die falsche Richtung verhindern. Wenn unser Herz erkrankt, sind es oft die Herzklappen, die nicht mehr richtig funktionieren. Wenn sie verkalkt sind oder umgekehrt nicht mehr richtig schließen, ist die Funktion unseres Motors beeinträchtigt.

Bei einem Patientenforum am Mittwoch, 26. August, im Johanniter-Krankenhaus (Am Runden Berg 3) klärt Kardiologe Prof. Dr. Ralf Köster von 18 Uhr an über diese weitverbreitete Erkrankung auf: "Mehrere Patienten pro Woche kommen mit Symptomen zu mir, die auf ein Problem mit den Herzklappen hindeuten", sagt Köster. Sie würden in der Regel über Atemnot und eine verminderte Leistungsfähigkeit klagen. "Weil sich die Erkrankung sehr langsam einschleicht, denken viele zuerst: ,Ach, ich werde einfach alt'", weiß Köster. Zwar treten Probleme mit den Herzklappen häufig tatsächlich erst im Alter auf, sie lassen sich aber im Gegensatz zu anderen altersbedingten Erkrankungen gut behandeln.

Köster unterscheidet zwischen zwei Bereichen: Herzklappen können undicht werden, weil das Herz sich - zum Beispiel als Folge eines Herzinfarkts oder einer Entzündung - geweitet hat. Sie können aber auch verkalken und sich nicht mehr richtig öffnen. In beiden Fällen bleibt zu viel Blut in der Lunge, dadurch entsteht Atemnot. Weil die Organe nicht mehr ausreichend mit sauerstoffreichem Blut versorgt werden, fühlt sich der Patient schlapp. "Bei einer Verengung der Klappen kann dem Patienten auch schwindelig werden", weiß Köster. Wenn die Herzklappen nicht mehr richtig arbeiten, hört der Arzt beim Abhören eine Art Strömungsgeräusch. Zusätzlich bringt der Ultraschall schnell und schmerzfrei Klarheit. Manchmal ist anfangs eine Behandlung mit Medikamenten möglich. "Wenn das Herz geweitet ist, können die Medikamente es wieder verkleinern", erläutert Köster. In anderen Fällen muss die Herzklappe allerdings entweder über einen Herzkatheter oder eine Operation repariert werden.

Mehr zu dem Thema erfahren Interessierte beim Patientenforum am 26. August. Der Eintritt ist frei.