Von Freya Margarethe Baier

Dassendorf.
204 Asylbewerber und Flüchtlinge sollen 2015 im Amt Hohe Elbgeest untergebracht werden. "Zurzeit leben 124 Flüchtlinge bei uns", berichtet Frank Jacob, Fachdienstleiter im Amt. Er geht aber davon aus, dass weitere Menschen folgen werden. Vorwiegend Asylbewerber vom Balkan und syrische Flüchtlinge leben bereits in den zehn Amtsgemeinden. "Im Moment können wir die Flüchtlinge noch unterbringen, aber in Kürze stoßen wir an unsere Grenzen", betont Jacob. In Hamwarde und Börnsen sind deshalb Container für jeweils 20 Personen geplant.

Das Amt informierte die Bürger Hamwardes zuletzt bei einer Einwohnerversammlung: "Die Gemeinde hat zwei Standorte vorgeschlagen", berichtet Jacob. Die Wohncontainer könnten an der Kirchkoppel oder gegenüber dem Schützenhaus in einer Stichstraße aufgestellt werden.

Quer ab vom Gemeindehaus beim Tennisheim in Börnsen sollen ebenfalls Container aufgebaut werden. "Ende Oktober rechnen wir mit den Flüchtlingen", sagt Pastorin Christel Rüder.

Das Amt sucht auch weiterhin Wohnungen von privaten Vermietern. "Auch Immobilien, die eigentlich verkauft werden sollen, würde das Amt für die Monate bis zum erfolgreichen Verkauf gern befristet mieten", sagt die Leitende Verwaltungsbeamtin Brigitte Mirow. Frank Jacob versucht, Vermietern die Angst zu nehmen: "Wir zahlen pünktlich die Miete, und bei Problemen helfen wir unbürokratisch."

Wer dem Amt leer stehende Wohnungen oder Häuser zur Verfügung stellen möchte, kann sich unter Telefon (0 41 04) 99 03 00 oder per E-Mail

Unterstützung erhält die Verwaltung von der Arbeiterwohlfahrt (Awo). Der Amtsausschuss hat die Awo mit der Umsetzung eines Betreuungskonzeptes beauftragt und 50 000 Euro im Haushalt bereitgestellt.

Sozialpädagoge Yassine Abouadaoui von der Awo wird zusammen mit Mitarbeitern des Amtes die Neuankömmlinge begrüßen und sich um sie kümmern. Vor elf Jahren kam der Marokkaner zum Studieren nach Deutschland. Abouadaoui spricht neben seiner Muttersprache Arabisch auch Deutsch, Englisch und Französisch. Bevor er nach Dassendorf kam, arbeitete er in der Gemeinschaftsunterkunft in Gudow. "Ich habe dort das Willkommenspaket eingeführt, mit dem die Neuankömmlinge Stadtpläne, Beratungsangebote und Informationsmaterial erhalten", erzählt der Nordafrikaner. Ähnliches plant er nun auch für die Amtsgemeinden.

Der Sozialpädagoge soll das Bindeglied zwischen Amt und Helferkreisen sein. Unterstützung erhält er auch von Susanne Nowacki. Die Dassendorferin wird künftig die Helferkreise des Amtes zentral mit Infos über die aktuellen Entwicklungen in der Asyl- und Flüchtlingsthematik und entsprechender Rechtsprechung versorgen.

"Es ist uns wichtig, dass die Neuankömmlinge von Anfang an gut betreut und integriert werden. Das hilft bei der Orientierung am neuen Wohnort und wird den sozialen Frieden in den Amtsgemeinden sichern", sagt Amtsvorsteherin Martina Falkenberg. Mit dem neuen Ansprechpartner hat die Verwaltung einen Schritt in diese Richtung getan.

Flüchtlings-Sozialbetreuer Yassine Abouadaoui wird zu den Öffnungszeiten des Amtes in Zimmer 26 unter (0 41 04) 99 02 02 anzutreffen sein. Er kommt bei Bedarf in die Gemeinden. Susanne Nowacki wird in den kommenden Wochen alle Helferkreise besuchen. Sie ist erreichbar unter (0 41 04) 69 97 48 oder per Mail: