Von Freya Margarethe Baier

Börnsen.
Sie ist lebensgroß, glitzert in grün, rot, gelb und lila und steht auf einem Surfbrett. Und wenn es nach dem Umweltausschuss Börnsen geht, soll sie das neue Wahrzeichen der Gemeinde werden. Die Rede ist von einer glitzernden Kunststoffkuh der Firma Schrammwerke, die mitten auf dem großen Kreisel an der B 207 aufgestellt werden soll.

Susan Budweit (CDU) entdeckte die bunt glitzernde Kuh im vergangenen Jahr auf dem Kreiselfest der ortsansässigen Unternehmen. "Ich musste sofort an Spanien und Frankreich denken. Dort steht in jedem Dorf ein Kunstwerk auf einem Kreisel", sagt Susan Budweit. Das sei doch eine schöne Idee für Börnsen. Sie sprach mit dem Besitzer der Glitzerkuh, Danny Schramm. Der gelernte Lackierer und Künstler fand die Idee toll.

2002 standen 50 Plastik-Kühe in und um Hamburg. Die Hälfte davon hatte Danny Schramm lackiert. "Am Ende der Aktion des Milchstraßen-Verlages bekam ich eine Kuh geschenkt." Lange Zeit stand das Kunstwerk in der Ecke. "Es war eine Art Monsterkuh - ohne Ohren und mit einem Horn auf der Nase", erzählt Schramm. Mühsam arbeitete er die Kuh um, bastelte Hörner und Ohren. Seit 2010 ist seine Firma in Börnsen. "Da kam mir die Idee, die Kuh als Eyecatcher aufzustellen."

20 Schichten Klarlack und drei Wochen brauchte es, bis die Kuh zu einer grünen Glitzerkuh mit Flammen und Surfbrett wurde. "Der Arbeitswert beträgt um die 20 000 Euro", so Schramm. Ein Surfbrett hat das Kunstwerk bekommen, "weil sie erhöht stehen und mit einem Surfbrett auf einer Welle reiten soll."

Viele Kaufinteressen kamen schon in die Werkstatt von Danny Schramm, aber 20 000 Euro wollte keiner ausgeben. "Viele sind überrascht, wenn ich ihnen sage was die Kuh kosten würde, aber es steckt sehr viel Arbeit drin." Der Gemeinde würde er die Glitzerkuh als Leihgabe zur Verfügung stellen.

Bereits am 6. November stellte der Umweltausschuss eine Anfrage an das Amt Hohe Elbgeest, ob das Kunstwerk auf dem Kreisel stehen dürfe und bat um Ausarbeitung eines Vertrages. "Das Amt hat zurzeit andere Probleme, da wurde die Glitzerkuh zweitrangig behandelt", so Susan Budweit.

Nun ist es aber endlich so weit: Morgen soll die Gemeindevertretung darüber abstimmen, ob das Kunstwerk ein neues Zuhause auf dem Kreisel bekommt. Für die CDU-Politikerin soll die Glitzerkuh das Wahrzeichen Börnsens werden: "Ich stelle mir die Glitzerkuh als Wegweiser vor. Nach dem Motto 'An der Kuh rechts ab'."

Bürgermeister Walter Heisch (SPD) findet die Idee an sich gut, sieht aber auch zwei Probleme: "Wir müssen sichergehen, dass die Kuh kein Anziehungspunkt für Kinder ist und Autofahrer nicht ablenkt." Das gelte es erst zu klären und auch das Amt mahne diese Punkte an. "Wer will denn die Verantwortung tragen, wenn etwas passiert?", fragt Bürgermeister Walter Heisch.

Susan Budweit sieht das nicht als Problem. "Auf Mallorca stehen überall Kunstwerke auf den Kreiseln und da passiert auch nichts."

Wie die Gemeindevertreter morgen abstimmen werden, können weder Bürgermeister Walter Heisch noch Susan Budweit sagen. Sollten die Kommunalpolitiker dem Antrag zustimmen, muss noch ein Vertrag ausgearbeitet werden. Es würde also noch etwas dauern, bis es wirklich heißt: 'An der Kuh rechts ab.'

"Ich stelle mir die Glitzerkuh als Wegweiser vor. Nach dem Motto 'An der Kuh rechts ab'." Susan Budweit (CDU)