Von Jan H. Schubert

Geesthacht.
Anfang des Jahres stürzten während der Frühjahrsstürme auf dem Pausenhof der Silberbergschule zwei Bäume um. Glücklicherweise hielt sich währenddessen keiner der 460 Grundschüler dort auf. Den schlimmsten Fall wollte der mittlerweile pensionierte Rektor Ingo Spiegelhalder auch künftig vorbeugen. Er plädierte auf "Gefahr im Verzug": Rund Sechs Monate nach dem Sturm begannen gestern Mitarbeiter des Betriebshofs, alle 33 Bäume auf dem Schulhof zu fällen.

Mit dieser Arbeit sind die Männer um Baumfäller Peter Berg auch heute noch beschäftigt. 22 Fichten und sieben Douglasien sowie eine Baumgruppe von vier Fichten werden entfernt und sogleich im Schredder zu Kleinholz verarbeitet.

Torben Heuer, Sprecher der Stadt Geesthacht, begründet den Kahlschlag mit Sicherheitsaspekten: "Fichten und Douglasien sind sehr windanfällig und neigen zu Windbruch und Windwurf." Das bedeutet: Bei Windbruch knickt der Stamm einfach um, bei Windwurf können einzelne Äste herausbrechen. Heuer: "Dazu neigen diese Bäume extrem."

Die Schule sprach daraufhin die Stadt an, die beim Institut für Baumpflege in Hamburg für das Thema ein Baumgutachten in Auftrag gab. Die Erkenntnis: "Um eine Gefährdung der Schüler in Zukunft auszuschließen, empfiehlt das Gutachten die Fällung der Bäume." Obwohl die Brutzeit vieler Vögel erste Ende Juli/Anfang August endet, hat der Fachdienst Natur des Kreises dem Vorhaben ohne weitere Auflagen zugestimmt. Der schlechte Zeitpunkt für die Vögel ist ein guter für die Schule - derzeit sind Ferien.

Der Pausenhof soll nur vorübergehend baumfrei bleiben. Zu Beginn des Schuljahres 2016 ist eine Pflanzaktion geplant: Eltern oder auch Großeltern von Schulanfängern können die Patenschaft für Neuanpflanzungen übernehmen - auch mit einem eigenen Schild. "Die Silberbergschule ist Mitglied der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und wird rechtzeitig auf dieses Projekt hinweisen", sagt Torben Heuer.