Hamwarde
(jhs).
Die Polizei hat am Freitag die blutige Eskalation eines Ehestreits verhindert. Ein 67-Jähriger hatte mit durchgeladenem Gewehr seine gleichaltrige Frau im heimischen Wohnzimmer bedroht und sie auch geschlagen. Der leicht verletzten Frau gelang die Flucht, die Beamten konnten später den aggressiven Rentner überwältigen.

Zuvor war nach Polizeiangaben die Situation an der Geesthachter Straße sehr kritisch. Der 67-Jährige hatte drei Tage lang durchgezecht, daraufhin kam es gegen 22 Uhr zum lauten Streit mit seiner Frau im Haus. Dieser Streit lief aus dem Ruder: Plötzlich richtete der Senior ein Gewehr, das er hinter dem Sofa hervor holte, auf den Oberkörper seiner Frau. Es kam zum Handgemenge, dabei fiel dem Mann die Waffe aus der Hand. Er schubste aber seine Frau gegen einen Schrank und schlug ihr ins Gesicht.

Ein Nachbar hatte die Tumulte gehört und die Polizei verständigt. Plötzlich wurde auch er in das Geschehen mit einbezogen: Die 67-Jährige war mittlerweile geflüchtet und wollte sich beim Nachbarn verstecken.

Nun begann ein 90-minütiges Nervenspiel zwischen Polizei, die den Ort des Ehedramas umstellte, und dem Mann, der nach Informationen unserer Zeitung ein ehemaliger Sportschütze sein soll und im Ort berüchtigt ist. Gegen 23.30 Uhr verließ der betrunkene 67-Jährige sein Haus - zum Glück unbewaffnet. Die Einsatzkräfte nutzten diesen Moment und griffen zu.

Der Alkoholtest bei dem Festgenommenen ergab 2,03 Promille, er wurde in einer psychiatrischen Klinik untergebracht. Ihm drohen nun mehrere Verfahren wegen Körperverletzung, Bedrohung sowie wegen illegalen Besitzes von Waffen und scharfer Munition. Die Ermittler fanden nämlich in dem Haus an der Geesthachter Straße neben dem Kleinkaliber-Gewehr auch drei Pistolen sowie knapp 2000 Schuss Munition.