Von Kai Gerullis und Timo Jann

Geesthacht.
Das Wasser spritzte, gefährlich legte sich das Drachenboot in die Schlagseite. Egal. Am Sonnabend ging es im Becken des Freizeitbads nur um eines - gewinnen. Auge in Auge saßen sich jeweils zwei Achter-Teams in den Booten gegenüber. Dann zählte Uwe Ellerhausen das typische Kommando "Are you ready? Attention! Go!" runter - und unter dem Applaus zahlreicher Enthusiasten auf der Tribüne wurde gepaddelt, was das Zeug hielt. Schließlich galt es für beide Mannschaften, das Boot mit der Hälfte des Gegners wie beim Tauziehen zuerst über die Linie auf deren Seite zu schieben. Muskelkraft und Taktgefühl führten beim Poolcup unserer Zeitung, einem der Höhepunkte beim ersten Sommerfest der Stadtwerke am Wochenende, zum Sieg im Freizeitbad.

Doch der Sieg geriet beim Spaß auf dem Wasser schon mal zur Nebensache: "Für uns hieß es ganz klar: dabei sein ist alles. Die Stimmung im Team und rund ums Becken war einfach super", so Kim-Nadine Müller, Teamcaptain der "Rasender Reporter", der Mannschaft unserer Zeitung - die es allerdings gegen geübte Teams wie die "Rowing Dragons" (Rudergruppe Geesthacht) oder die Stromschnellen (Vattenfall) schwer hatte. "Nächstes Mal geben wir im Training richtig Gas, dann können sich die anderen warm anziehen", so Müller. Andere Teams wie "Die Geewinner" (Stadtwerke) setzten dagegen voll auf Kreativität - und machten in jedem Rennen mit einer anderen Taktik die Gegner nass. Manchmal auch sprichwörtlich: Während hinten kräftig gepaddelt wurde, gab es vorne per Paddel eine Dusche für den Gegner. Kein Wunder, dass sich am Rande des Schwimmbeckens improvisierte Wäscheleinen schnell mit dem Dress der Besatzungen füllten. Immer wieder musste das Team der "Seeadler" aus der Elbtalaue, die das Boot stellten und betreuten, per Staubsauger den Bootsrumpf lenzen.

Wie knapp es manchmal zuging, zeigte sich, als drei punktgleiche Teams jeweils ein Duo stellen mussten, das eine Strecke im Kampf gegen die Stoppuhr paddeln musste. "Die Stromschnellen" setzten sich mit 9,99 Sekunden gegen "Die Selberdrachen" (10,32) und den "Schachclub Schwarz-Weiß" (10,77) durch.

Doch auch abseits des Pools gab es bei diesem ersten Sommerfest viel Spaß und einiges zu feiern. Die Stadtwerke hatten gemeinsam mit Partymacher Sascha Franke zwei Tage lang am Sonnabend und am Sonntag ein buntes Programm "an Land" auf die Beine gestellt. Kinder konnten sich schminken lassen, ihr Glück beim Dosenwerfen oder Entenangeln versuchen, und das "Bull Riding" lud große wie kleine Gäste zu einer rasanten Runde ein. Auf der Bühne gab es vor allem am Sonntag viel zu sehen.

Fast 1000 Menschen feierten am Samstagabend außerdem unter freiem Himmel noch bis tief in die Nacht eine tolle Party. "Die große Resonanz gibt uns recht, diesen Pilotversuch fortzusetzen", sagte Franke. Er hofft, das Sommerfest neben dem Elbfest im jährlichen Wechsel zum festen Bestandteil werden lassen zu können. "Wir werden das jetzt auswerten, haben aber sehr viele positive Rückmeldungen bekommen", sagte Ina Witte von den Stadtwerken.

Die besten Fotos vom Sommerfest im Freizeitbad gibt es im Internet unter