Kröppelshagen
(cbx).
In wenigen Tagen beginnen die Arbeiten: Auf die Wasserleitungsgenossenschaft Kröppelshagen kommt die größte Einzelinvestition seit der Gründung 1913 zu - sowohl die zwei Kilometer lange Hauptleitung entlang der Bundesstraße 207 vom Wasserwerk Bornberg bis zum Dorfausgang Richtung Wentorf als auch die gesamte Leitung parallel zur Friedrichsruher Straße müssen erneuert werden. Kosten: rund 300 000 Euro.

"In den vergangenen Jahren hatten wir immer mehr Rohrbrüche", erklärt Vorstandsvorsitzender Berndt Lust. Drei Rohrbrüche in den vergangenen zwei Jahren sowie einen Bruch der Hauptleitung vor anderthalb Jahren verzeichnet die ehrenamtliche Genossenschaft. "Beide Trinkwasserleitungen stammen noch aus den 60er-Jahren", so Lust. Damals wurden Asbestzementleitungen verlegt. Diese haben nun ihren Zenit überschritten und sollen gegen moderne Hart-Polyethylen-Rohre (HDPE) ausgetauscht werden - beziehungsweise die neuen Kunststoffrohre der Hauptleitung werden versetzt. Die alten Asbestrohre liegen auf der nördlichen Seite der B 207.

"Die neue Leitung planen wir entlang des Radwegs an der südlichen Seite", sagt Lust. Dieser müsse aufgrund des Bohrspülverfahrens für die Dauer der Bauarbeiten nicht einmal gesperrt werden. Bei der unterirdischen Grabung entstehe nur alle knapp 100 Meter ein Bohrloch. Lust: "Maximal zwei Meter lang und ein Meter breit." Natürlich gut abgesichert.

Finanziert wird das Bauvorhaben durch einen Kredit bei der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg. Allerdings mussten Lust und seine Genossen sich weniger Geld von ihrer Hausbank leihen, als ursprünglich gedacht. "Eine Baufirma hat bei der Ausschreibung ein wesentlich günstigeres Angebot abgegeben, als in unseren Vorkalkulationen veranschlagt", so der Genossenschaftsvorsitzende. Insgesamt hatten sich neun Unternehmen um das Bauvorhaben beworben, die Firma Wähler Tief- und Rohrleitungsbau erhielt den Zuschlag. Das hat positive Auswirkungen auf den Wasserpreis: Um den Kredit für das Bauvorhaben refinanzieren zu können, hatte die Generalversammlung eine Gebührenerhöhung beschlossen. Doch statt der ursprünglich angedachten 2,10 Euro pro Kubikmeter müssen die Kröppelshagener ab Oktober nur 1,95 Euro zahlen - 15 Cent pro Kubikmeter weniger, als in der Ursprungsplanung vorgesehen. Aktuell liegt der Preis noch bei 1,50 Euro.

Wenn alles glatt läuft, sollen alle HDPE-Rohre bis Ende September verlegt sein. Insgesamt sind in Kröppelshagen 440 Haushalte ans Wassernetz angeschlossen. Und es gibt weitere gute Nachrichten. Lust: "Da in den nächsten Jahren die Kredite für den Neubau des Wasserwerks auslaufen, geht der Vorstand davon aus, den Wasserpreis wieder senken zu können."