Von Christoph Brix

Geesthacht.
Angefangen hat alles im Ostflügel des jetzigen Grundschulgebäudes am Buntenskamp: 1940 wurde dort eine sogenannte Zubringerschule eingerichtet - vorher mussten Realschüler und Gymnasiasten bis nach Bergedorf. Obwohl der ursprüngliche Name "Städtische Oberschule für Jungen" lautete, drückten dort zum Schulbeginn nach den Osterferien 1940 neben 22 Jungen auch elf Mädchen die Schulbank. Schulleiter war damals Dr. Wilhelm Albrechts.

Sieben Jahre später erteilte die Landesregierung in Kiel die Genehmigung, die Schüler bis zum Abitur zu unterrichten. Da es langsam eng wurde in den Klassenzimmern, zog die Schule um ins ehemalige Planungsbüro der Dynamitfabrik, dem heutigen Standort des Otto-Hahn-Gymnasiums (OHG). Allerdings wurde die Schule erst 1968 zur Einweihung des naturwissenschaftlichen Trakts zu Ehren des Chemikers umbenannt.

In den vergangenen 75 Jahren hat sich einiges verändert: Heute unterrichten 74 Lehrer unter Leitung von Frank Schwerdtfeger insgesamt 940 Schüler der Europaschule. Ein guter Grund, um zu feiern: In der Woche vom 28. September bis zum 3. Oktober organisieren Lehrer, Schüler und Eltern eine Festwoche zum 75. Geburtstag. "Die Jubiläumswoche beginnt mit einem Ausflug der gesamten Schule zum Stover Strand", sagt OHG-Sprecher Michael Frank. Abends gibt es im Eingangsbereich einen Festakt für geladene Gäste - Vertreter der Stadt, Politiker aus dem Kieler Bildungsministerium sowie ehemalige Lehrer haben ihr Kommen bereits zugesagt. Und es wird ein ganz besonderer Ehrengast erwartet. Frank: "Dietrich Hahn, der Enkelsohn von Otto-Hahn, wird aus dem Leben seines Großvaters berichten."

In der Jubiläumswoche arbeiten die Schüler in verschiedenen Projekten - vom Hip-Hop-Workshop bis zur Zeitreise ins alte Rom. Dienstagabend gibt es eine Schülerdisco, am Mittwoch- und Donnerstagabend treten 60 Schüler, Eltern und Lehrer in einer selbst produzierten Revue auf. Mit einem Augenzwinkern werden Szenen aus dem Schulalltag dargestellt. Am Freitag präsentieren Gäste der verschiedenen Partnerschulen aus Hoogezand-Sappemeer (Niederlande), Plaisir (Frankreich) oder Smolensk (Russland) ihre Schulen, ihr Land und ihre Kultur.

Der Sonnabend, der letzte Tag der Jubiläumswoche, beginnt mit einem Tag der offenen Tür, bei dem die Ergebnisse der Projektarbeiten präsentiert werden. Um 15 Uhr beginnt das Treffen der Ehemaligen, ab 17 Uhr feiern Gymnasiasten, Lehrerkollegium und Schulleitung mit allen Gästen im Festzelt und im Schulgebäude. "Die Einladungen an die Ehemaligen werden demnächst verschickt", so Frank. Damit in der Festwoche alles klappt, kümmert sich ein Arbeitskreis aus sechs Schülern, acht Eltern und 14 Lehrern seit Dezember 2012 um die Planung. Zu den Revue-Aufführungen, zum Europaabend und zum Tag der offenen Tür sind alle Geesthachter herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.