Von Timo Jann

Geesthacht.
Der Bedarf an Kinderbetreuung in Geesthacht wächst rasant. Um die Nachfrage zu decken, sollen 75 weitere Kita-Plätze im kommenden Jahr hinzukommen: Auf dem Gelände der Kliniken in Edmundsthal direkt am Waldrand planen Stadt und ein privater Träger die Kita "Zauberberg". "Wir sind zuversichtlich, das Konzept bis Herbst 2016 umsetzen zu können", sagte gestern Helmut Behm vom Fachdienst Soziales der Stadt. Träger soll die vor allem in Hamburg, in der Nordheide und in Aumühle aktive "Agilo gGmbH" werden. Noch steht das Projekt allerdings unter dem Vorbehalt der Finanzierung durch den Kreis. Die erste Hürde - die sogenannte Teilfachbereichsplanung des Kreises - haben die Stadt und der Träger aber bereits genommen. Der Träger kann nach diesem Schritt normalerweise eine Zustimmung durch den Jugendhilfeausschuss des Kreises während der Oktober-Sitzung erwarten, vor allem weil die Nachfrage nach Kita-Plätzen in Geesthacht weiter hoch ist.

75 Plätze, davon 20 in der Krippenbetreuung, sind auf dem "Zauberberg" vorgesehen. "Eigentlich hatten wir drei Krippen-Gruppen geplant. Zugestanden wurden uns jedoch nur zwei", so Behm. Die Idee, in Edmundsthal-Siemerswalde eine Kita aufzubauen, kam von der Helios-Klinik. "Die Klinik-Leitung sieht einen gewissen Bedarf, um die Betreuung der Kinder ihrer Mitarbeiter sicherzustellen", sagte Behm. Gleichzeitig stehen auf dem Klinikgelände verschiedene historische Gebäude leer, Räume sind also vorhanden. Möglicherweise könnte es wegen des Bedarfs der Schichtarbeiterinnen die erste Kita in der Stadt werden, die nach den neuen Fördermöglichkeiten von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) auch die Randzeiten früh morgens und spät abends oder sogar einen Betrieb rund um die Uhr anbietet.

Die eher abgelegene Lage in Edmundsthal-Siemerswalde sieht Behm nicht als Problem. Die Helios-Mitarbeiterinnen fahren dort ohnehin zum Dienst. Auch sonst gelten Eltern als mobil, wenn es darum geht, die Kinder in die Kita zu bringen. Als problematisch gilt noch der Grundbesitz für das ungenutzte Gebäude neben der Klinik, denn das weitläufige Areal ganz am Ende der Johannes-Ritter-Straße ist historisch bedingt Grund der Hansestadt Hamburg. "Aber da sind wir in Gesprächen und auf einem guten Weg", so Behm.

Neben dem "Zauberberg" könnte es in absehbarer Zeit noch weitere neue Betreuungsangebote in Geesthacht geben. Hartmut Döpke (SPD), der Vorsitzende des Sozialausschusses, berichtete während der Sitzung des Gremiums, dass ein Unternehmer aus Düneberg zu ihm Kontakt aufgenommen und nach den Möglichkeiten der Einrichtung einer Betriebs-Kindertagesstätte gefragt habe.